Impressionen des Jugendcamps in Siegburg 2014

Jana Schruff nimmt am Journalistentraining NEWS4U der evangelischen Landeskirche teil - auf dem Jugendcamp war sie als Reporterin unterwegs 

„Kamera läuft!“ Diesen Satz hörte ich während meiner Zeit beim Jugendcamp 2014 ziemlich oft, denn ich durfte dort als Fernsehjournalistin unterwegs sein und über die Geschehnisse im Camp berichten.
Das Jugendcamp ist eine Initiative der evangelischen Kirche im Rheinland und findet alle vier Jahre statt. Hier findet man eine bunte Mischung aus Events, Sport, Gottesdiensten, Musik, Theaterstücken oder Workshops, an denen jedes Mal etwa 2500 Jugendliche aus der ganzen evangelischen Landeskirche teilnehmen.

Alle Erwartungen wurden übertroffen

Ich nehme bei NEWS4U, einem professionellen Training für Nachwuchsjournalisten der evangelischen Kirche, teil. Als ich erfuhr, dass ich bei unserem Produktionstraining am Jugendcamp sein würde, hätte ich niemals zu träumen gewagt, dass ich so eine tolle Zeit erleben werde. Vielmehr habe ich mir kaum Gedanken darüber gemacht. Auch vom Jugendcamp versprach ich mir nicht besonders viel. Doch habe ich mich noch nie so getäuscht.

Eröffnungsgottesdienst mit eigenem Campsong

Kaum angekommen durften wir auch schon loslegen. Unser erster Termin war die Pressekonferenz des Jugendcamps, unter anderem mit dem Bürgermeister der Stadt Siegburg und dem Präses der evangelischen Kirche. Zwischen den ganzen berühmten Persönlichkeiten fühlte ich mich schon fast wie eine richtige Journalistin – was ich danach auch direkt unter Beweis stellen musste. Denn schon kurz danach musste ich mich auf den Weg zum traditionellen Eröffnungsgottesdienst machen – der Startschuss für das Camp, um dort live zu berichten. Geplant hatte ich einen Beitrag über das Camplied „53721 – deins“. Anfangs war ich ziemlich nervös und traute mich kaum die anwesenden Jugendlichen auf das Lied anzusprechen. Doch nachdem ich mich einmal dazu überwunden hatte, war es gar nicht mehr so schlimm. Nach dem Gottesdienst hatte ich noch einen Termin mit der Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer, die ich ebenfalls zum Lied befragen wollte, da sie es selbst verfasst hatte. Sie zu fragen, ob sie mir das Lied einmal vorsingen möchte, war mir auch ziemlich unangenehm. Doch zu meiner großen Erleichterung war sie tatsächlich bereit uns ein Ständchen in die Kamera zu singen.

Überwindung beim Rollstuhlparcours für Anfänger

Am nächsten Tag wollte ich etwas mehr über die Workshops, die auf dem Jugendcamp angeboten wurden, herausfinden. Beim Lesen des Programmheftes musste ich jedoch feststellen, dass es wahnsinnig viele gab und es so gut wie unmöglich ist, alle abzuarbeiten. Von Taiwanisch kochen bis zum Schnuppertauchen in einem Tauchturm – beinahe alle verschiedenen Interessen wurden hier abgedeckt. Ich wollte mir einen Workshop anschauen, der etwas anders ist als die anderen. Und so entschied ich mich für den Rolliparcours, der von Jugendlichen, die selbst im Rollstuhl sitzen, angeboten wird.  Eigentlich wollte ich ein Interview mit mehreren Rollstuhlfahrern machen. Dort angekommen musste ich jedoch feststellen, dass der Rolliparcours anderen die Möglichkeit bietet, selbst das Rollstuhlfahren auszuprobieren. Deshalb entschied ich mich kurzfristig dafür mein Konzept zu ändern und selbst eine Runde zu drehen. Dabei wollte ich mir von der 19-jährigen Lisa Richter, einem Mädchen das selbst im Rollstuhl sitzt, einige Tipps geben lassen. Doch hiervor hatte ich noch mehr Respekt, als die Landesjugendpfarrerin zu bitten für unsere Kamera zu singen. Meine Interviewpartnerin war jedoch sehr aufgeschlossen und offen, was es mir um einiges leichter machte auf sie zuzugehen. Nachdem der Film im Kasten war, war ich sehr stolz darauf, mich überwunden zu haben.

Einmal Star sein auf der Campbühne

Da ich beim Jugendcamp rund um die Uhr beschäftigt mit Drehen, Schneiden oder Texten war, wollte ich mir auch am letzten Tag einen weiteren Workshop anschauen, da ich sonst kaum die Möglichkeit dafür hatte. Also machte ich mich auf den Weg zum Streetdance Workshop. Als wir ankamen war die Halle bereits brechend voll mit Tänzern – deren Blicke sich sofort auf mich und den Kameramann Daniel richteten als wir hereinkamen. So viel Aufmerksamkeit war mir dann doch etwas peinlich. Doch wie es zu erwarten war, waren alle Menschen sehr nett und begeistert davon, gefilmt zu werden. Am Ende ist ein Beitrag entstanden, auf den ich ebenfalls sehr stolz bin. Am Abend sollte es noch eine ganz besondere Überraschung geben: Ein paar Teilnehmer von NEWS4U, mich eingeschlossen, sollten auf der großen Campbühne von den Moderatoren Max und Jill interviewt werden. Auf einer so großen Bühne vor so vielen Menschen fühlte man sich schon fast wie ein Star. Doch auch diese Herausforderung meisterten wir.

Spaß, Freude und Begeisterung

Als Journalistin hatten mir natürlich auch einige Sonderrechte. Wir bekamen Presseausweise mit denen wir sowohl in den Backstage-Bereich hinter der Bühne, als auch direkt vor die Bühne durften.

 Alles in allem kann ich sagen, dass es ein unglaublich tolles Wochenende war, bei dem ich viel Spaß hatte und sehr viel dazugelernt habe. Beim Jugendcamp durfte ich zum ersten Mal als richtige Fernsehjournalistin unterwegs sein – und bin hellauf begeistert von diesem Job! Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn ich mit einem Kameramann unterwegs sein darf und höre „Kamera läuft!“

(Text: Jana Schruff)

 

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