"Nicht überraschend, aber eindrücklich"

Kreissynodalvorstand visitierte Evangelische Kirchengemeinde Monschauer Land - Zwei Tage mit vielen Gesprächen, Gottesdienst und Gemeindeversammlung

Zwei Tage lang war der Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremien des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, am vergangenen Wochenende in der Evangelischen Kirchengemeinde Monschauer Land zu Gast.  Bei dieser Visitation - am Samstag in Roetgen und am Sonntag in der Monschauer Altstadt - machten die KSV-Mitglieder sich ein umfassendes Bild von der Arbeit in der Gemeinde, Themenschwerpunkten und anzugehenden Aufgaben, Finanzen und Zukunftsperspektiven. Am Samstagnachmittag trafen die Gäste haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde im Gemeindehaus in der Rosentalstraße in Roetgen. Gesprächsthemen waren vor allem Diakonie und Hospizarbeit, Bau- und Finanzfragen, die Arbeit mit Jugendlichen und Konfirmanden sowie die Gestaltung von Spiritualität und Gottesdienst. Anschließend gab es eine gemeinsame Sitzung des Presbyteriums mit dem Kreissynodalvorstand.

Fragen zu Ökumene, Bauplanungen und Religionsunterricht

Der Visitationssonntag begann mit einem Abendmahlsgottesdienst in der kürzlich erst wiedereröffneten Evangelischen Stadtkirche Monschau und einer anschließenden Gemeindeversammlung. Dort lud der Superintendent des Kirchenkreises, Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff, alle Gemeindeglieder ein, ihre Gedanken zu äußern und Fragen an den KSV zu stellen. Angesprochen wurden daraufhin unter anderem die Situation der Ökumene in Monschau, die Planungen der Gemeinde in Baufragen, der Religionsunterricht an den örtlichen Schulen, die Veranstaltungsplanung zum Erntedankfest und die Altersgrenze für Presbyter von 75 Jahren.

Imponierende Arbeit für Herzensanliegen

Nach der Gemeindeversammlung äußerte sich Superintendent Bruckhoff sehr anerkennend und positiv zum Verlauf der Visitation und der Arbeit in der Gemeinde. "Wir konnten hier sehen wie das Presbyterium einer frisch fusionierten Gemeinde auf einem guten Weg ist ohne sich in Strukturfragen zu verlieren", sagte Bruckhoff. "In dieser Gemeinde gibt es viele Schätze. Das ist für mich nicht überraschend, aber wird bei dieser Visitation noch einmal sehr eindrücklich." Der Superintendent lobte ausdrücklich die Jugendarbeit der Gemeinde mit außergewöhnlich vielen Aktiven, die lebendige Spiritualität, die sich unter anderem mit dem neuen Abendlob zeige und die engagierte diakonische Arbeit in Hospizdienst und Flüchtlingsbetreuung. "Es imponiert mir, wie viele Menschen hier mit ihren Herzensanliegen dabei sind und sich für andere einsetzen", sagte Bruckhoff. Wichtig sei es nun, wie auch bei der Visitation als Themenschwerpunkt besprochen, insbesondere die Aufgaben im Baubereich weiter anzugehen.

"Positves verstärken und neue Kräfte wecken"

Auch die drei Pfarrstelleninhaber der Gemeinde zeigten sich zufrieden mit der Visitation. "Es war für uns als Gemeinde und im Presbyterium spannend, in Hinblick auf die Visitation noch mal unsere eigene Arbeit verstärkt zu reflektieren", sagte Pfarrer Volker Böhm. "Für uns ist es natürlich auch wichtig, von außen eine Rückmeldung zu bekommen, wie man unser Vorgehen wahrnimmt, zum Beispiel in Baufragen. Da tut es gut, dass noch andere mit draufschauen." Und Pfarrer Jens-Peter Bentzin sagte: "Da ich selbst KSV-Mitglied bin, habe ich eine Visitation schon oft als Visitierender erlebt - jetzt wurde ich selbst visitiert. Für mich ist es wichtig, dass eine Visitation nicht die Augen vor bestehenden Problemen verschließt, aber auch nicht nur den Finger in die Wunde legt, sondern das Positive, was man vorfindet zu verstärken und zur Lösung von Problemen neue Kräfte in der Gemeinde zu wecken."

Ebenso sagte Pfarrer Wolfgang Köhne, er habe die Visitation als hilfreich und wichtig empfunden. "Die Visitation kam für uns zum richtigen Zeitpunkt, unter anderem weil wir die Stadtkirche in Monschau jetzt wiedereröffnet haben, aber die Sanierung des Daches der Kirche in Roetgen noch angehen müssen. Der KSV konnte jetzt hören, was wir schon geschafft haben und was wir noch tun müssen. Es ist gut für uns, dass der KSV in seiner kirchenleitenden Funktion das alles wahrnimmt."

Die Evangelische Kirchengemeinde Monschauer Land mit ihren rund 4.500 Gemeindegliedern gehört zu den jüngsten und doch zugleich zu einer der ältesten Kirchengemeinden im Kirchenkreis Aachen. Ihre Ursprünge gehen bis auf die Zeit der Reformation zurück. Am Neujahrstag 2011 entstand die jetzige Gemeinde durch den freiwilligen und eigenverantwortlichen Zusammenschluss der beiden traditionsreichen Kirchengemeinden Roetgen und Monschau. Sie erstreckt sich vom südlichen Aachener Stadtrand bis hin zum Nationalpark Eifel. An den Wochenenden und zu den Feiertagen lädt die Gemeinde zu den Gottesdiensten in Monschau, Lammersdorf und Roetgen ein. 

Mehr Informationen zur Wiedereröffnung der Evangelischen Stadtkirche Monschau finden Sie in den Meldungen vom 8. August 2014 und vom 26. August 2014

Mehr Informationen zur nötigen Sanierung der Kirche in Roetgen