Aachener Pfarrer Frank Ertel zum neuen Vorsitzenden der TelefonSeelsorge Deutschland gewählt

Gemeinsames Amt mit katholischem Kollegen - Menschen in Krisen aller Art eine Begleitung anbieten und Lösungen finden

Die TelefonSeelsorge Deutschland hat auf ihrer Vollversammlung in Frankfurt am Main einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist der evangelische Aachener Pfarrer Frank Ertel (TelefonSeelsorge Aachen), gemeinsam mit dem Diplom-Theologen Michael Hillenkamp aus Dortmund für die katholische Seite. Beide bringen bereits Erfahrung in dieser Funktion mit. Michael Hillenkamp ist seit 2013 Vorstandsmitglied, Frank Ertel trat im Mai dieses Jahres mit dem Weggang der Vorsitzenden Pfarrerin Dorothee Herfurth-Rogge als ihr Stellvertreter ihre Nachfolge an. Als stellvertretende Vorsitzende vervollständigen Helmut Ellensohn (Freiburg) und Gunhild Vestner (Recklinghausen) den neugewählten Vorstand.

Name der Telefonseelsorge vereinfacht

Zugleich mit den Vorstandswahlen beschloss die Versammlung auch eine organisatorische Umstrukturierung. „Wir sind zukünftig nicht mehr der Vorstand der Evangelisch-Katholischen Kommission der TelefonSeelsorge (EKK), sondern der Vorstand der TelefonSeelsorge Deutschland e.V.“, bringt Frank Ertel die Neuerung auf den namentlichen Punkt. „Damit vereinfachen wir den Namen und betonen zugleich das, was wir, ob evangelisch oder katholisch, gemeinsam sind und sein wollen: ein Seelsorgeangebot für Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Hautfarbe, jeder oder keiner Religion und jeder Nationalität.“

Augenhöhe, Empathie und Respekt in zeitgemäßer Form

Mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen ist die Telefonseelsorge deutschlandweit tätig. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen, stehen Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon zur Verfügung. Die Telefonseelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Sie verpflichtet sich zu weltanschaulicher Neutralität. Alle Beratungsangebote sind anonym und kostenfrei.

Die Beratung findet am Telefon, per Mail oder Chat statt. An insgesamt 25 Standorten gibt es auch Beratung vor Ort. „Unser Ziel ist und wird bleiben, Menschen in Krisen aller Art eine Begleitung anzubieten, die ihnen hilft, Abstand von der eigenen Situation zu gewinnen und sie befähigt, Lösungen zu entwickeln“, umreißen Frank Ertel und Michael Hillenkamp die Aufgabe. „Dabei wollen wir sowohl technisch, also in der Wahl der Medien, auf der Höhe der Zeit sein, als auch in unserer Haltung beispielhaft sein für Augenhöhe, Empathie und Respekt. Das heißt, auch in der Aus- und Weiterbildung für unsere verschiedenen Dienste entwickeln wir uns bewusst ständig weiter. Und auf diese gemeinsame Entwicklungsaufgabe freuen wir uns.“

2020 wurden 1.027.450 telefonische und 41.439 persönliche Beratungsgespräche geführt. Es wurden 44.600 Mails geschrieben und es wurde 33.578-mal gechattet.

Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800 1110111 und 0800 1110222 seit 1997 gebührenfrei.

(Text: TelefonSeelsorge Deutschland)