Der letzte Weg ist der schwerste: „Jeder Mensch möchte in Würde in seiner vertrauten Umgebung, begleitet von seinen Angehörigen, sterben. Auch wenn Angehörige diesen Wunsch unterstützen möchten, fühlen sie sich mit dieser Aufgabe oft überfordert“, formulieren die Verantwortlichen des „Ambulanten Hospizdienstes Monschauer Land“. Ein Team professioneller und ehrenamtlicher Helfer bietet bereits seit 25 Jahren dabei wirksame Unterstützung. Dieses Silberjubiläum soll am Sonntag, 19. September, in würdigem Rahmen gefeiert werden.
Pfarrer Volker Böhm, der bis Februar 2021 amtierende frühere Roetgener Geistliche Wolfgang Köhne und die Diplom-Sozialarbeiterin Simone Werker-Schwartz zogen eine Bilanz ihrer wichtigen gesellschaftlichen Arbeit. Werker-Schwartz koordiniert die praktischen Einsätze des Ambulanten Hospizdienstes gemeinsam mit Diplom-Sozialarbeiterin Margarete Steger. Die beiden Frauen sind ständig erreichbar, wenn Menschen ihre Unterstützung in einer wirklich existenziellen Situation brauchen (siehe Infobox).
Zunächst Widerstände im Kreise der Ärzte
Pfarrer Köhne ergriff im Jahre 1996 die Initiative und rief in seiner damaligen Kirchengemeinde Roetgen eine Hospizbewegung ins Leben. Nur relativ kurze Zeit davor war in Aachen das „Haus Hörn“ gestartet, das Sterbenden helfen wollte, ein selbstbestimmtes Leben bis zum Tod zu führen. Mit dieser Bewegung stand die Region an der Spitze in ganz Nordrhein-Westfalen, weiß Köhne.
Der Geistliche erinnert sich noch gut daran, wie kritisch insbesondere viele medizinisch tätige Akteure damals diese Initiative beäugt und auch teils heftig kritisiert hätten. Die Widerstände seien insbesondere aus Kreisen der Ärzte gekommen. Sie wehrten sich teils vehement: Sie wollten „ihre Patienten nicht aufgeben“, lautete deren Kritik, diese Menschen in ihrer letzten Phase ihres Lebens „nicht in Sterbehäuser abgeben“ müssen. Dabei seien die Räume in den Krankenhäusern für die letzten Lebensstunden oft „Abstellkammern“ gewesen, ohne angemessene Begleitung und Betreuung.