"Corona-Quilt" überreicht: Grelle Farben symbolisieren Ausnahmesituation

Aachener Patchwork-Gruppe schenkt ihr Textil-Kunstwerk der Evangelischen Initiative "Engagiert älter werden" - Im Oktober Ausstellung in der Citykirche

Einen gemeinschaftlich genähten "Corona-Quilt" hat die Aachener Patchwork-Gruppe der Evangelischen Initiative "Engagiert älter werden" jetzt geschenkt. An der Übergabe des auffälligen Textil-Kunstwerks im Innenhof des Gemeindehauses Annastraße in der Aachener Stadtmitte nahmen vier der neun Frauen teil, die sich aktuell zur Aachener Patchworkgruppe zusammenfinden. Sie überreichten ihren "Corona-Quilt" der Leiterin von "Engagiert älter werden", Gundi Großmann.

Näh-Treffen in Zoom-Meetings

Das Textil-Kunstwerk - zusammengesetzt aus 212 Einzelteilen - entstand während der Corona-Zeit, als die üblichen Patchwork-Treffen nicht möglich waren. "Seit 2018 haben wir uns einmal im Monat in den Räumen von 'Engagiert älter werden" in der Annastraße getroffen, um unserem gemeinsamen Hobby Patchwork nachzugehen", berichtet die Ansprechpartnerin der Gruppe, Uta Rodemerk. "Bedingt durch Corona konnten unsere kreativen Treffen nicht mehr stattfinden, so dass ich auf eine andere Idee gekommen bin." Um die Gemeinschaft auch ohne direkten Kontakt weiter zu pflegen und ihr ein sichtbares Zeichen zu geben, wählte sie bestimmte Stoffe und ein Design aus, und steckte das Material in die Briefkästen der Gruppenmitglieder. "Ich habe besonders grelle, auffallende Farben genommen, denn das passte meiner Meinung nach zu der extremen Situation, in der wir uns befanden", sagt Rodemerk. Vorgegeben waren die Größe und das Muster der zu nähenden Blöcke. Die Treffen verlagerten sich auf Zoom-Meetings, ergänzt durch wenige tatsächliche Begegnungen im Sommer 2020, als dies coronakonform möglich war.

Zu Hause trotz Beschränkungen aktiv geworden

Der so entstandene Quilt sei "so bunt und vielfältig wie unsere Gruppe und wie das Angebot der Initiative 'Engagiert älter werden'", finden die Gruppenmitglieder. Die Patchworkgruppe übergab der Initiative den Quilt offiziell als Dank für die räumlichen Möglichkeiten für Treffen im Gemeindehaus und für die Betreuung während der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie. "Ich finde die Idee toll, zu Hause weiterzuarbeiten und aktiv zu werden, in einer Situation, wo so wenig möglich war", sagte Gundi Großmann. "Der Quilt sieht wirklich wunderbar aus. Wir werden ihn wahrscheinlich hier im Haus in den Treppenaufgang hängen, denn dort ist er von überall aus zu sehen."

Ausstellung "Kunstvoll mit der Einsamkeit umgehen" in der Citykirche

Zu sehen wird der "Corona-Quilt" auch in einer Ausstellung sein, die vom 25. Oktober bis 5. November in der Aachener Citykirche, Großkölnstraße, stattfindet. Unter dem Titel "Kunstvoll mit der Einsamkeit umgehen", werden dort Kunst-Objekte gezeigt, die aus Gründen der Corona-Pandemie entstanden, aber auch solche, die sich anderweitig mit dem Thema Einsamkeit auseinandersetzen.

Am Samstag, 25. September, wird durch die Vorbereitung der Aachener Patchworkgruppe das Regionaltreffen der Patchworkgilde NRW im Tuchwerk in der Soers stattfinden. Hierfür nähte die Aachener Gruppe einen weiteren Quilt, speziell aus "Aachener Tuch". Im Rahmen der "aachener kunstroute 2021" können Interessierte auch diesen Standort besuchen.

Bis Montag, 20. Oktober, können Interessierte sich mit eigenen Kunstwerken noch an der Aktion beteiligen. Näheres dazu unter: https://www.evangelisch-in-aachen.de/aachen-aktuell/aachen-aktuelle-meldung/mit-der-einsamkeit-umgehen 

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)