Die besondere Atmosphäre der Gemeinschaft von Taizé konnten rund 500 Teilnehmende am Samstagabend im Oktogon des Aachener Doms genießen. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause fand dort wieder das ökumenische Abendgebet "Nacht der Lichter" statt. Schon die Dekoration des Oktogons mit orangefarbenen Segeln, vielen Kerzen und Ikonenbildern zeigte sich deutlich am Vorbild von Taizé orientiert. Der Boden des Innenraums war zudem mit rotem Teppich ausgelegt, und Schilder ermutigten vor allem Jugendliche, gerne dort Platz zu nehmen, während Ältere sich in den Stuhlreihen darum herum niederlassen konnten. Im Abendgebet selbst sind vor allem die repetetiven Gesänge, meditative Elemente sowie Mehrsprachigkeit wichtig. In der MItte des Abends, nach einer Stunde, wurden außerdem die Kerzen entzündet, die alle am Eingang erhalten hatten.
Das "Taizé-Gefühl" wieder nach Aachen geholt
Form der Spiritualität spricht Jugendliche sehr an
"Das ist eine Form der Spiritualität, die vor allem Jugendliche sehr anspricht, aber wie man sieht, kommen Menschen aller Altersgruppen gerne zur Nacht der Lichter", sagte Axel Büker, Jugendreferent des Ev. Kirchenkreises Aachen und Mitglied des Orga-Teams. "Viele der Jugendlichen und Erwachsenen hier sind schon in Taizé gewesen und freuen sich darüber, dass wir dieses besondere Taizé-Gefühl nach Aachen holen." Am Samstag war aber nicht nur das Taizé-Gefühl in den Dom gekommen, sondern sogar ein Bruder der Gemeinschaft von Taizé, Bruder Philip, der sich derzeit auf einer Rundreise durch Deutschland befindet. Von einigen Teilnehmenden wurde er auch gleich wiedererkannt: "Wir waren dieses Jahr erst in Taizé und sind heute herkommen, um die Stimmung noch mal zu erleben", erzählten zum Beispiel Marit und Jule, Schülerinnen des St. Ursula-Gymnasiums. "Bruder Philip spricht in Taizé oft die deutschen Lesungen - wir haben ihn direkt gesehen. Das ganze Gebet heute kam Taizé wirklich sehr nahe, auch wenn es im Dom natürlich doch anders ist als dort", meinten sie.
Gemeinsam mit vielen jungen Leuten singen und beten
Leider war es in diesem Jahr, anders als in den früheren Jahren, nicht möglich das Licht im Oktogon zu dimmen, da dort gerade die Lichtanlage erneuert wird. Eine ganz neue Lichtanlage werde gerade eingebaut, erläuterte Domprobst Rolf-Peter Cremer. Hätte man das Licht ganz ausgeschaltet, wäre auch kein Strom mehr für die Soundanlage verfügbar gewesen. "Wir fanden es auch so schön, ohne dass es richtig dunkel wurde", meinten aber die meisten Besucher, so wie Helena und Lea, 25 und 24, aus Aachen. "Es war einfach schön zu sehen, wie der Dom voll junger Leute ist und gemeinsam mit allen zu singen und zu beten!"
"Wir sind ein eingespieltes ökumenisches Team"
Auch das Organisations-Team war nach Ende des Abends sehr zufrieden mit der Besucherzahl und dem reibungslosen Ablauf. Während alle nach dem Gebet noch ins Haus der Evangelischen Kirche in der Frère-Roger-Straße zum gemütlichen Ausklang bei einem Imbiss und Getränken eingeladen waren, ließen sie die "Nacht der Lichter" Revue passieren und tauschten sich mit den Anwesenden aus.
"Die ökumenische Zusammenarbeit klappt einfach super", sagte Karin Genius, Jugendbeauftragte des Fachbereichs kirchliche Jugendarbeit der Region Aachen-Stadt und -Land des Bistums Aachen. "Wir vom Bistum, die Jugendkirche Karfana:um und der Evangelische Kirchenkreis sind schon seit vielen Jahren eine eingespielte Dreier-Kooperation." Nicht zu vergessen seien dabei aber auch die Jugendlichen, die sich jedes Jahr tatkräftig an Planung und Umsetzung der "Nacht der Lichter" beteiligen, ergänzte Jugendreferent Axel Büker. "Wir beginnen schon immer Anfang des Jahres mit den Planungen für den nächsten November, aber eigentlich sind es die Jugendlichen selbst, die die Hauptarbeit machen."
(Text: C. Braun, Ev. Kirchenkreis Aachen)