Vom 9. bis 19. Juni findet mit zwei Jahren Corona-Verspätung in Aachen die nächste Heiligtumsfahrt statt, die Pilgernde aus der ganzen Welt zusammenbringt: 2014 erlebten rund 125.000 Menschen "Glauben in Bewegung". Die Wallfahrt gibt es seit 1349, bei der die im Marienschrein aufbewahrten Tuchreliquien alle sieben Jahre gezeigt und verehrt werden. In Vorfreude auf diesen Höhepunkt haben sich zehn katholische Kirchengemeinden und die evangelische Annakirche in der Aachener Innenstadt mit dem Begriff des "Kirchenschatzes" auseinandergesetzt.
Am Anfang stand eine Frage im Raum, über die lange und kritisch diskutiert wurde: Ist es heute noch zu vertreten, dass Kirchen ihre Schätze zur Schau stellen? Noch dazu in kirchlich und gesellschaftlich schwierigen Zeiten? Die Antwort lautete schließlich: Ja! Denn die Schätze bestehen nicht nur aus Gold, Silber und Edelsteinen. Schätze können auch immateriell sein. Musik und Kultur, Gebäude und Geschichte, engagierte Menschen, Begegnungen und spirituelle Erlebnisse – all das gehört zu den Reichtümern der Kirchen.