"Es tut den Menschen gut, wenn nach ihnen geschaut wird"

Notfallseelsorge Aachen ist täglich mit 30 Notfallseelsorgern in den vom Hochwasser geschädigten Gebieten im Einsatz

Die Flutkatastrophe in Aachen stellt auch die ökumenische Notfallseelsorge in Aachen vor besondere Herausforderungen. In ihrem bisher größten Einsatz unterstützt derzeit die Notfallseelsorge die Bevölkerung besonders in Stolberg, Eschweiler und Mulartshütte. Die Koordinatoren Rita Nagel und der Fachberater psychosoziale Notfallversorgung der Städteregion haben die Seelsorge von 8 bis 20 Uhr in drei Schichten organisiert.
Für  die Bevölkerung gibt es in dieser Zeit 5 feste Anlaufstellen für seilsorgliche und psychologische Unterstützung:

Eschweiler: Waldschule und Villa Faensen
Stolberg: Goethe-Gymnasium und Kirche in Vicht
Roetgen: Mulartshütte
Außerdem sind Notfallseelsorge an den Ausgabestellen in Stolberg und auch mobil unterwegs.

"Die Lage ist außergewöhnlich," so Frank Ertel. "Die Menschen merken zunehmend, dass Aufräumen das eine ist, doch der Verlust an Erinnerungsstücken sich auch anfühlt, als wenn man einen Teil seines Lebens verliert.“ Die ersten Bewältigungsstrategien kommen langsam an ihre Grenze. Ein Notfallseelsorge aus Eschweiler berichtet: „Die große menschliche Erschöpfung ist zu sehen und zu spüren. Es tut ihnen gut, wenn nach ihnen geschaut wird.“ Es schmerzt sehr, wenn man zwar das Fotoalbum der Familie vielleicht retten konnte, aber jetzt feststellen muss, dass es eigentlich nicht mehr ordentlich hinzubekommen ist, da geht viel an Leben und Lebensgeschichte verloren.
Wer nicht kommen kann und einen Seelsorgebedarf hat, kann sich unter der Telefonnummer 0241/ 4015791 direkt an die Notfallseelsorge wenden.