Von vorn sieht es auf den ersten Blick so aus, als würde in der Settericher Gnadenkirche wieder Gemeindeleben stattfinden. Vor der 2019 im Zuge der Gemeindefusion entweihten Kirche parken Autos, die Eingangstür steht weit offen.
Doch seit dem 9. Mai treffen sich in dem Gotteshaus nicht Gemeindegruppen, sondern finden Geflüchtete aus der Ukraine, überwiegend Mütter mit ihren Kindern und ältere Menschen, dort ein Dach überm Kopf.
Bis zu 60 Schlafplätze können nun doppelstöckig im Kirchenschiff zur Verfügung gestellt werden. Das Deutsche Rote Kreuz als betreuende Einrichtung kümmert sich um die Verpflegung (coronakonform in Einzelportionen), medizinische Begleitung und Struktur im Alltag. So gibt es beispielsweise für die Kinder ein Spielzelt und feste Betreuungszeiten mit Ablenkungsangeboten. Ein Wachdienst sorgt rund um die Uhr für die Sicherheit der Bewohner*innen und einen letzten Rest Privatsphäre.