Geistliche Vokalmusik in der Annakirche
Es herrscht andächtige Stille als die Stimmen des „Ensemble sine nomine“ sich erheben und den Raum der Annakirche mit Klang füllen. Es sind eher ruhige, getragene Stücke geistlicher Vokalmusik aus fünf Jahrhunderten, die die acht Musikerinnen und Musiker aus Aachen und Köln zur Nacht der offenen Kirchen darbieten. Als Titel für ihr Programm haben sie „…dann wird es werden wie ein Fest…“ gewählt, eine Zeile aus einem Gedicht von Rainer Maria Rilke, welches das Leben im Augenblick feiert. Doch, können wir da zurzeit einfach miteinstimmen? Wie können wir gemeinsam gut leben? Wie kann uns Glaube und Spiritualität dabei helfen? Fragen, die sich Komponisten quer durch die Jahrhunderte gestellt haben. Besinnlichere Töne steuert auch das zweite Ensemble des Abends „bei Anna“ bei, das Flötenquartett „arcadie quartett“.
Sie hätten sich bewusst für diese beiden ruhigeren, geistlichen Programme entschieden, erläutert Hausherr Pfarrer Armin Drack. „In diesen doppelten Kriegszeiten brauchen Menschen etwas, womit ihre aufgescheuchten Seelen zur Ruhe kommen, einen seelischen Zufluchtsraum.“ Mit der Resonanz ist er zufrieden, die Kirche ist bis auf wenige noch freie Plätze besetzt. Das sei nach Corona nicht immer zu erwarten. Mancher sei immer noch zögerlich, was größere Menschenmengen angehe. „Aber es tut Menschen auch gut, zusammenzukommen, zu sehen, wir können einander in diesen Zeiten stützen und stärken.“ Dazu trägt auch die Möglichkeit bei, im Annasaal an der Kirche bei Snacks und Getränken ins Gespräch zu kommen.