Kinder trauern anders

Über die Arbeit mit der Kindertrauergruppe „Libelle“ in Broichweiden - Zulauf ist so groß, dass es mittlerweile zwei Gruppen gibt und eine Jugendtrauergruppe in Alsdorf

Einen berührenden Einblick in die Trauerbegleitung von Kindern gab Christina Gesell den Teilnehmerinnen beim Treffen der Frauenfrühstücksgruppe in Mariadorf.
In der Kindertrauergruppe „Libelle“ betreut sie zusammen mit weiteren ausgebildeten ehrenamtlichen Teamerinnen alle 14 Tage montags im Gemeindehaus Broichweiden Kinder zwischen drei und zwölf Jahren, die einen nahen Menschen verloren haben - oft Mutter oder Vater – und dort Hilfe bekommen, diesen Verlust zu verarbeiten.

Die Zuhörerinnen wurden auf anschauliche Art mit hinein genommen in die Gruppe und den bewährten Ablauf der Treffen. Es beginnt mit einem vertrauten Begrüßungsritual schon vor der Tür, das den Kindern hilft, anzukommen und sich jedes Mal wieder Zuhause zu fühlen. Drinnen wird dann erzählt, vorgelesen, gespielt, gemalt oder gebastelt – aber auch mal gekuschelt und vor allem auch viel gelacht. Dabei entwickeln die Kinder von Mal zu Mal mehr Vertrauen und es bilden sich Freundschaften. Mit kreativen Ideen geben die Trauerbegleiterinnen auf behutsame Weise Raum für die Erinnerung an die Menschen, die die Kinder verloren haben.

Stärken helfen, Schweres zu bewältigen

Sie unterstützen die Kinder im Umgang mit ihren Gefühlen und schlagen Brücken zu den Stärken der Kinder, die ihnen helfen, Schweres zu bewältigen.
Die „Libelle“ hat auch die zeitweiligen Corona-Einschränken nicht nur überdauert, sondern ist sogar stetig gewachsen. 21 Kinder gehören z. Zt. dazu, so dass es inzwischen zwei nach dem Alter der Kinder aufgeteilte Gruppen gibt.
Während die Kinder ihr Programm erleben, treffen sich in einem separaten Raum die Eltern und werden dort begleitet. Auch ihnen bedeutet diese Möglichkeit der Begegnung und des Austauschs mit anderen Eltern in ähnlicher Situation eine große Unterstützung.

Neben der Kindergruppe Libelle gibt es im Trauernetz Alsdorf auch eine Jugendtrauergruppe – sie heißt „Phönix“ und kommt in der KOT St. Castor in Alsdorf Mitte zusammen. Hier werden Jugendliche ab 13 Jahren mit einem altersentsprechenden Programm angesprochen und begleitet.

Zu beiden Gruppen ist eine Anmeldung erforderlich. Bitte wenden Sie sich an Beatrix Hillermann, Tel.: 02404/ 6796752
Annegret Helmer