Der erste gemeinsame Bundeskongress evangelischer und katholischer Schulen fand Ende September in Aachen statt. Das Treffen wurde in der Aachener Citykirche in Anwesenheit des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, eröffnet.
Kongress kirchlicher Schulen in Aachen
Oberkirchenrätin Henrike Tetz und Carsten Gier, Abteilungsleiter Schule und Hochschule im Bistum Aachen, eröffneten den Kongress: „Wir freuen uns sehr, dass die rheinische Kirche Gastgeberin für den ersten ökumenischen Bundeskongress evangelischer und katholischer Schulen ist“, sagte Oberkirchenrätin Henrike Tetz, hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung und Leiterin der Abteilung Bildung und Diakonie im Landeskirchenamt. „In Aachen sind wir an einem Ort, der seit rund 1200 Jahren für christliche Bildung im europäischen Horizont steht. Im Leben unserer landeskirchlichen Schulen spielt es eine große Rolle, dass Menschlichkeit und Verantwortung nicht an nationalen Grenzen enden. Daher ist der Kongress eine einzigartige Chance, diese Ausrichtung mit neuen Impulsen und Begegnungen zu stärken.“ Die Veranstaltung steht unter dem Motto „lernen. glauben. leben. Gemeinsam in Europa“.
Foto: Caren Braun
Präses Dr. Thorsten Latzel setzte den geistlichen Impuls in der Eröffnungsveranstaltung.
Bildung als Wegbereiter
Es folgte beim Eröffnungsabend ein geistlicher Impuls von Präses Dr. Thorsten Latzel. Er sprach über Psalm 32,8: “Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den Du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten" und berichtete von seinen eigenen Schulerfahrungen: “Bildung war für meine Eltern etwas Heiliges. Blaumann oder Bildung, das war die Alternative.” So sei für ihn Schule ein magischer, heiliger Ort, ein Tor zu einem Weg in die Welt und zu sich selbst gewesen. Entsprechend wünsche er sich - bei allen Herausforderungen des Schulleitungsalltags zwischen renovierungsbedürftigen Toiletten und abstürzenden Servern -, dass gerade die konfessionellen Schulen den jungen Menschen bei ihrem Weg ins Leben, bei Fragen und Hoffnungen mit ihren christlichen Werten und Gewissheiten zur Seite stehen.
Vorträge, Impulse und Schulbesuche
An den kommenden beiden Tagen können die rund 200 Teilnehmenden aus ganz Deutschland weitere geistliche und fachliche Impulse, anregungsreiche Workshops, zahlreiche Gespräche sowie Begegnungen vor Ort in Aachen wahrnehmen. Ein zentraler Teil sind die Schulbesuche in der Region, in den Nachbarländern, aber auch an der evangelischen Viktoriaschule in Aachen. Davon erhofft sich etwa Schulleiter David Krause: „Wir wollen vor allem das evangelische Profil unserer Schule vorstellen, unser Verständnis vom Glauben und in erster Linie unsere Offenheit für alle Menschen. Ein Schwerpunkt dabei werden, wie auch in unserem Schulleben, die Themen Zirkus und Musik sein.“ Und das nicht nur mit dem schuleigenen Zirkus Configurani, der ein bekanntes Aushängeschild der Schule ist. Auf dem Gelände der Viktoriaschule präsentiert sich während des Kongresses auch die EKiR-Schule für Zirkuskinder mit einem Wagen.
Veranstaltet wird die Tagung gemeinsam vom Arbeitskreis Evangelische Schule in Deutschland (AKES), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), den Erzbistümern Aachen und Köln, der Diakonie Deutschland sowie der Schulstiftung der Nordkirche.