Eine Tasche Buntes fürs Herz

Die Besucher/-innen des Tagespflegehauses der Diakonie in Aachen können dort momentan nicht betreut werden - Eine Gruppe Engagierter bringt ihnen nun eine „Taschenpost“ nach Hause

Viel ist dieser Tage die Rede von Solidarität und Zusammenhalt trotz körperlichem Abstand. Insbesondere die Risikogruppe der Senior*innen müssen schmerzlich auf nahezu alle Besuche verzichten und sind nur sehr eingeschränkt mobil. Es freut, dass Nachbar*innen, Anwohner*innen und Freiwillige einkaufen und Unterstützung anbieten. Ans seelische Wohl haben die Mitarbeiter*innen des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen der Integrationsagentur der Werkstatt der Kulturen und die Leitungen des Interkulturellen Zentrums „Inzel“ und den aufsuchenden Senior*innenarbeit „TANDEMmia“ gedacht. In Kooperation mit dem Tagespflegehaus der Diakonie in der Malmedyerstraße möchten sie die Besucher*innen, die nun genau wie die Kinder zu Hause bleiben müssen, mit Herzenspost in einem bunten Stoffbeutel erfreuen.

Engagement in "ungewohnter Weise"

Die Idee, die Taschen als Transportmittel zu nutzen, ist eine Möglichkeit für die ehrenamtlichen Helfer*innen die Älteren und ihre Familien zu unterstützen, wo ihr Engagement momentan nicht in gewohnter Weise stattfinden kann. Zu Beginn werden Buntstifte, Mandalas zum Selbstgestalten, ein bisschen Nervennaschwerk in Form von Schokolade, eine streichelnde Handcreme und eine hoffnungsfrohe Postkarte in die Tasche gepackt, um von ehrenamtlichen Postboten der Werkstatt der Kulturen an die dreißig Senior*innen der Tagespflege und zehn Senior*innen des Projektes „TANDEMmia“ verteilt zu werden.

Die Beutel sollen Mut und Hoffnung machen

Im Tagespflegehaus hatten die Tage und Wochen Struktur: Gemeinsames Kochen und Essen, kreative Angebote und gemeinsames Spiel und Musizieren garantierten Spaß und gaben Halt. Die regelmäßigen ehrenamtlichen Besuche hellen den Alltag der Senior*innen momentan nicht mehr auf. Nun soll der bunte Beutel, der in der Krisenzeit mit weiteren Briefen und Botschaften gefüllt wird, den Adressaten Anregungen gegen Langeweile und Monotonie und ein wenig Ablenkung bieten. Wer mag, kann selbst aktiv werden und antworten. Vielleicht ist dies ein kleiner Trost für den fehlenden Austausch mit den anderen Gästen des Tagespflegehauses und den Kontakten außerhalb. Eine immer vollere Tasche als Symbol für ganz viel Herzlichkeit kann hoffentlich Mut und Hoffnung machen, dass keiner in seiner Wohnung allein gelassen wird.

Weitere Informationen zum Tagespflegehaus der Diakonie in der Malmedyerstraße finden Interessierte HIER.