Mehr Beteiligung von Jugendlichen: Neues Projekt, neue Stelle und Jugendforen im Kirchenkreis Aachen

Partizipation ist Querschnittsthema der Jugendarbeit 2021 im Kirchenkreis - "Nicht über Kinder und Jugendliche reden, sondern mit ihnen!"

Um junge Menschen im Ev. Kirchenkreis Aachen stärker zu beteiligen, startet das Jugendreferat mit drei neuen Vorhaben ins Jahr 2021: das Projekt #lautmitmaske, die Besetzung einer neuen Stelle zur Interessenvertretung in der Kinder- und Jugendpolitik der Region Aachen, und die Veranstaltung von Jugendforen in den unterschiedlichen Regionen des Kirchenkreises.

Zwar wirkten junge Menschen an vielen Stellen der Kirche mit, meint Jugendreferent Axel Büker, und aus Freizeiten, Kindergottesdiensten, Jugend- oder Konfi-Gruppen seien jugendliche Ehrenamtliche nicht wegzudenken. Dennoch sind Jugendliche in kirchlichen Gremien oft kaum beteiligt und entscheiden in Angelegenheiten, die sie betreffen, meist selbst nicht mit. "Die Landessynode 2021 hat dazu weitreichende Beschlüsse gefasst, aber von alleine werden diese sich nicht umsetzen", wissen Axel Büker und die Mitarbeitenden im Jugendreferat.

Daher hat sich das Team für 2021 auf die Fahnen geschrieben, sich für das Thema „Jugendpartizipation“ auf ganz unterschiedlichen Ebenen stark zu machen. Teilweise geht es dabei um lang geplante Aktionen, manche Aktivitäten sind aber auch der aktuellen Corona-Situation geschuldet. „Denn hier können wir exemplarisch sehen, dass viel über Kinder und Jugendliche geredet wird, aber wenig mit ihnen,“ sagt der synodale Jugendreferent Axel Büker.

#lautmitmaske

Aus diesem Grund startet das Jahr auch mit der Aktion #lautmitmaske. Hier sind alle jungen Menschen im Kirchenkreis Aachen aufgerufen, ihre Vorschläge, Ideen und Forderungen zu den Corona-Maßnahmen öffentlich zu äußern.

Kinder und Jugendliche gehören in der Regel nicht zu den Corona-Leugnenden, sind aber von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie oft mehrfach betroffen. Sie müssen sich neue Lernformen aneignen, haben keinen Ausgleich durch selbstgewählte Aktionen in Jugendverbänden oder Vereinen, können nur vereinzelt Freunde treffen und erleben zum Teil massive finanzielle Einschränkungen durch eingeschränkte Arbeitsmöglichkeiten der Eltern. Wirklich gefragt, was aus ihrer Sicht als erste Lockerung möglich gemacht werden sollte, werden sie nicht. Aber genau das ist auf der Webseite des Jugendreferates www.lautmitmaske.de möglich. Alle Forderungen der Kinder und Jugendlichen werden den politisch Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Die Aktion soll solange fortgesetzt werden, bis die Einschränkungen für Kinder und Jugendliche aufgehoben werden.

Stelle für Jugendpartizipation in der Region Aachen

Dies ist allerdings nur eine Aktion, um die akute Situation aufzugreifen. Langfristig muss auch die Interessenvertretung in der Kinder- und Jugendpolitik gestärkt werden. Hier wurde die Region Aachen vom Landesjugendring als Modellregion ausgewählt. Es gibt in dieser Region viele verschiedene Facetten von Jugendarbeit, da es auch sehr unterschiedliche kommunale Strukturen gibt. Diese zu vernetzen und so eine größere Wirksamkeit der Jugendlichen zu erreichen, wird das Ziel eines/einer neuen Mitarbeitenden im Jugendreferat sein. Interessierte können sich noch bis zum 15. Februar im Jugendreferat bewerben.

Jugendforen im Kirchenkreis

Auch im Kirchenkreis selbst soll die Beteiligung von Jugendlichen gestärkt werden. Dies ist ein besonderes Anliegen von Superintendent Hans-Peter Bruckhoff. Deswegen wird das Team des Jugendreferats im Juni Jugendforen in den unterschiedlichen Regionen des Kirchenkreises durchführen, bei denen junge Menschen ihre Erwartungen an die evangelische Kirche formulieren können. Aufgrund der Corona-Pandemie lässt sich noch nicht abschätzen, ob diese in einem Online-Format oder als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können. Nach den Sommerferien sollen alle Ergebnisse zusammengefasst werden und eine zentrale Jugendkonferenz im Kirchenkreis stattfinden. Alle Ergebnisse und Beschlüsse sollen im November in die Beratungen der Kreissynode einfließen. Hier wird auch diskutiert werden, welche Art von Jugendarbeit zukünftig im Jugendgästehaus Monschau stattfinden soll.

Ernstgemeinte Partizipation bedeutet in diesem Prozess, dass man vorher noch nicht sagen kann, was am Ende dabei herauskommt. Aber man kann sicher sein, dass alle Ergebnisse die Arbeit mit jungen Menschen im Kirchenkreis Aachen bereichern werden. Und dass alles, was geschieht, nur ein Teil der notwendigen Veränderungen der evangelischen Kirche sein wird.