In der Herzogenrather Lydia-Gemeinde ist Britta Schwering ein bekanntes Gesicht, engagiert in vielen Bereichen. Sie ist hauptamtlich Leiterin der Flüchtlingsberatung der Gemeinde und des diakonischen Werks und in der Übergangsphase zwischen Gemeindefusion und der nächsten Presbyteriumswahl Vorsitzende des Bevollmächtigungsausschusses. Nun ist eine weitere Aufgabe hinzugekommen. Am Samstag, 2. November, ist Britta Schwering im Rahmen des Gottesdienstes in der Markuskirche in Herzogenrath-Mitte feierlich als Prädikantin ordiniert worden.
Positives Bauchgefühl bestätigt sich
Prädikantinnen und Prädikanten sind Gemeindemitglieder, die ehrenamtlich Gottesdienste übernehmen. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und werden nach Abschluss einer zweijährigen Kursphase mit Praxisbegleitung - der sogenannten Zurüstung - zur öffentlichen Verkündigung und zur Spendung der Sakramente ordiniert. Sie tragen wie die Pfarrerinnen und Pfarrer im Gottesdienst Talar. „Als ich gefragt wurde, ob ich Interesse an einer Prädikantenausbildung hätte, hatte ich nur eine ungefähre Ahnung, was dieses Wort bedeutete“, erzählt Britta Schwering. Aus dem Bauch heraus sagt sie ja. Die Herausforderung reizte sie: unterschiedliche Gottesdienste vorbereiten und mit den Menschen feiern, tiefer in die Inhalte der Bibel eintauchen und darüber predigen.
Doch sie sei zunächst auch ein wenig skeptisch gewesen, ob sie der Aufgabe gewachsen sei, sagt sie. Schließlich habe sie Physik studiert und darin promoviert und nicht Theologie. Gespräche mit Pfarrer Armin Drack und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff sowie Erhard Lay, der seit vielen Jahren Prädikant in Merkstein ist, untermauerten schließlich ihr positives Bauchgefühl, und sie begann 2017 mit der Ausbildung. Eine wichtige und spannende Zeit für sie, in der sie sich von ihren Mitkursteilnehmern, ihrem Mentor Pfarrer Joachim Wehrenbrecht, der Gemeinde und ihrer Familie getragen und unterstützt fühlte.