„Schatz für die Gemeinde“ in Herzogenrath ordiniert

Britta Schwering in der Markuskirche ordiniert – Vielfältiges haupt- und ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde – Lob von Superintendent Hans-Peter Bruckhoff und Mentor Pfarrer Joachim Wehrenbrecht

In der Herzogenrather Lydia-Gemeinde ist Britta Schwering ein bekanntes Gesicht, engagiert in vielen Bereichen. Sie ist hauptamtlich Leiterin der Flüchtlingsberatung der Gemeinde und des diakonischen Werks und in der Übergangsphase zwischen Gemeindefusion und der nächsten Presbyteriumswahl Vorsitzende des Bevollmächtigungsausschusses. Nun ist eine weitere Aufgabe hinzugekommen. Am Samstag, 2. November, ist Britta Schwering im Rahmen des Gottesdienstes in der Markuskirche in Herzogenrath-Mitte feierlich als Prädikantin ordiniert worden.

Positives Bauchgefühl bestätigt sich

Prädikantinnen und Prädikanten sind Gemeindemitglieder, die ehrenamtlich Gottesdienste übernehmen. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und werden nach Abschluss einer zweijährigen Kursphase mit Praxisbegleitung - der sogenannten Zurüstung - zur öffentlichen Verkündigung und zur Spendung der Sakramente ordiniert. Sie tragen wie die Pfarrerinnen und Pfarrer im Gottesdienst Talar. „Als ich gefragt wurde, ob ich Interesse an einer Prädikantenausbildung hätte, hatte ich nur eine ungefähre Ahnung, was dieses Wort bedeutete“, erzählt Britta Schwering. Aus dem Bauch heraus sagt sie ja. Die Herausforderung reizte sie: unterschiedliche Gottesdienste vorbereiten und mit den Menschen feiern, tiefer in die Inhalte der Bibel eintauchen und darüber predigen.

Doch sie sei zunächst auch ein wenig skeptisch gewesen, ob sie der Aufgabe gewachsen sei, sagt sie. Schließlich habe sie Physik studiert und darin promoviert und nicht Theologie. Gespräche mit Pfarrer Armin Drack und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff sowie Erhard Lay, der seit vielen Jahren Prädikant in Merkstein ist, untermauerten schließlich ihr positives Bauchgefühl, und sie begann 2017 mit der Ausbildung. Eine wichtige und spannende Zeit für sie, in der sie sich von ihren Mitkursteilnehmern, ihrem Mentor Pfarrer Joachim Wehrenbrecht, der Gemeinde und ihrer Familie getragen und unterstützt fühlte.

Lob für „treuen Christenmenschen, der dran bleibt“

Viele dieser Menschen begleiteten Britta Schwering auch bei ihrer Ordination mit Zuspruch- und Segensworten. Als Ordinationsspruch gab Superintendent Bruckhoff ihr Johannes 8, 31-32 mit auf den Weg: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger (und Jüngerinnen) und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ „Dran bleiben“ sei eine wichtige Eigenschaft in unserer Zeit und die treffe auf sie zu. „Ich habe sie als treuen Christenmenschen erlebt, der es sich nicht einfach macht, im Wahrnehmen von Menschen und Kirche, als jemand, der handelt, der dran bleibt an Wort und Mensch.“ Damit sei sie „ein Schatz“ für ihre Gemeinde und auch den Kirchenkreis. Diesen Worten schloss sich auch Pfarrer Wehrenbrecht an. Es sei eine erfüllende Aufgabe gewesen, ihr Mentor zu sein. Sie sei nah bei den Menschen und ihr Predigtstil sei lebensnah und alles andere als verkopft.

Kindliches Staunen, wissenschaftlicher Blick und Glauben in Predigt vereint

Das unterstrich Britta Schwering dann auch mit ihrer ersten Predigt als frisch ordinierte Prädikantin über Regenbögen und den Bund, den Gott damit mit den Lebewesen der Erde geschlossen hat. Da mischten sich das kindliche Staunen über das Farbenspiel am Himmel, das sie sich bewahrt hat, mit dem wissenschaftlichen Blick der Physikerin und dem theologischen der Prädikantin und gläubigen Christin. Wer ihr zuhörte, spürte, dieser Dienst macht ihr Freude und sie ist neugierig auf den Weg, der in und mit der Lydia-Gemeinde vor ihr liegt.

(Text und Fotos: Andrea Thomas)