TelefonSeelsorge Aachen Vorreiter bei Hilfe per Chat und Mail

Studierende der KatHO Aachen beantworten Anfragen Jugendlicher - Neuer Ausbildungsgang startet - Ehrenamtliche gesucht

Mittlerweile erreichen über 30 Prozent der Ratsuchenden die TelefonSeelsorge Online über Chat oder über Mail. Im letzten Jahr haben die Ehrenamtlichen der TelefonSeelsorge in Aachen 9536 Gespräche am Telefon geführt, sind in 1972 Chats und 1728 Mails seelsorglich aktiv gewesen. Das ist eine Herausforderung. Die Möglichkeit online die Seelsorge zu kontaktieren wird hauptsächlich von der jüngeren Generation genutzt. "Es sind immer mehr junge Leute, die uns hier kontaktieren, daher ist es sinnvoll auch jüngere Ehrenamtler als Anprechpartner für diese Gruppe hier zu haben", sagt Pfarrer Frank Ertel, Leiter der TelefonSeelsorge Aachen-Eifel. Seit einiger Zeit besteht daher eine Kooperation mit der KatHO Aachen. Studierende helfen ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge, wie zum Beispiel der 24-jährige Oskar: "Es sind vor allem junge Menschen, die sich im Chat hier melden. Oft geht es um den Druck, den die sozialen Medien auf sie ausüben." Zudem sei es den jungen Ratsuchenden oft peinlich über solche Themen mit ihren Freunden oder Eltern zu sprechen, daher schätzen sie die Anonymität des Internets. Die Kooperation mit der KatHO Aachen hat dazu geführt, dass die TelefonSeelsorge Aachen-Eifel mehr Gespräche per E-Mail und im Chat führt, als dies in anderen Städten üblich ist.

Eine dankbare Aufgabe

In der TelefonSeelsorge arbeiten die Ehrenamtlichen oft über viele Jahre hochmotiviert und mit Freude. Die Gründe für die hohe Motivation wurden in einer Studie des Faches Soziale Arbeit der Universität Duisburg-Essen untersucht. Die Freude an der Arbeit (93,6 Prozent der Befragten) und der Wunsch anderen zu helfen, motiviert Ehrenamtliche besonders stark (92,3 Prozent). Ebenfalls sehr wichtig ist allen Ehrenamtlichen, ernst und angenommen zu werden (jeweils über 90 Prozent Zustimmung). Lob und Anerkennung sind besonders durch jene wichtig, die mit der ehrenamtlichen Arbeit unterstützt werden (78,7 Prozent). „Wir haben viel Wertschätzung für unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Außerdem bekommen sie eine gute Ausbildung, hochinteressante Fortbildungen und werden in ihrem Dienst gut begleitet“, sagt Frank Ertel, Leiter der TelefonSeelsorge Aachen-Eifel.

Ehrenamtliche Helfende gesucht

Die Hauptthemen sind: Depressive Verstimmungen, verschiedene Ängste, Partnerschaften und Beziehungen, suizidale Gedanken und Einsamkeit. Um den Dienst umfassend wahrnehmen zu können, braucht die TelefonSeelsorge Aachen-Eifel neue Ehrenamtliche. Alle Mitarbeitende werden ein Jahr lang auf den Dienst vorbereitet. Neben dem Telefon kann man, aber muss nicht auch chatten und mailen. Eine neue Ausbildungsgruppe soll im Februar starten.

Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich im Internet unter www.telefonseelsorge-aachen.de oder per E-Mail unter info@telefonseelsorge-aachen.de näher informieren.

Aktueller Radiobeitrag: Hier anhören

Einen aktuellen Radiobeitrag über die Arbeit der TelefonSeelsorge Aachen gibt es auch im Magazin "Himmel & Erde" der Kirchen in den NRW-Lokalradios:
Hier zum Radiobeitrag von „Himmel & Erde“ über die TelefonSeelsorge Aachen-Eifel