„Noch lange nicht am Ziel – aber angekommen“

Pfarrer Max Heller wurde in der Evangelischen Stadtkirche Monschau ordiniert – Anfang September Einführung in den Probedienst in Aachen-Brand

„Er ist eine unheimliche Bereicherung – für die Gemeinde, in der er war, und auch für die Gemeinde, in der er sein wird“, sagte Pfarrer Volker Böhm am Sonntag nach der Ordination von Max Heller und bestätigte so den Ordinationsspruch, den dieser sich ausgesucht hatte: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“ (Genesis 12,2) In der Evangelischen Stadtkirche Monschau, in der Mitte des idyllischen Eifelstädtchens, nahmen fast 200 Gäste am Gottesdienst zur Ordination teil. 

Auf das Vikariat folgt der Probedienst

Seine zweieinhalbjährige Ausbildung als Vikar hatte Max Heller in der Kirchengemeinde Monschauer Land absolviert, begleitet von Pfarrer Volker Böhm als Mentor sowie Pfarrer Jens-Peter Bentzin. Zuvor hatte Heller in Bonn und Tübingen Theologie studiert. Die Ordination leitete der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff. Als frisch ordinierter Pfarrer wird Max Heller nur noch bis Juli im Monschauer Land bleiben und danach in die Martin-Luther-Kirche in Aachen-Brand wechseln, die zur Evangelischen Kirchengemeinde Stolberg gehört. 

Berufswahl nur für Außenstehende überraschend

Für Außenstehende, die Max Hellers Lebenslauf sehen, mag es erstaunlich scheinen, dass er nun im Alter von 40 Jahren das Amt des Pfarrers übernimmt. Denn Heller verfügt auch über ein Vordiplom in Architektur, eine abgeschlossene Schauspielausbildung und war auch in Köln als Schauspieler tätig. Zudem wurde er als Kind katholisch getauft, ging zur Erstkommunion und empfing auch die Firmung. Erst als junger Mann trat er zur evangelischen Konfession über. Doch seinen Bruder Joseph, der am Sonntag mit anderen Familienmitgliedern, Freunden und Weggefährten die Ordination verfolgte, wundert die letztlich getroffene Berufswahl gar nicht. „Max war schon immer religiös verbunden“, sagt er. „Wir waren beide Ministranten, und Max hat sich schon früher sehr für die Bibel interessiert und war gern im Gottesdienst. Ich konnte mir immer schon gut vorstellen, dass er mal Pfarrer wird.“

Und so thematisierte Max Heller auch selbst in seiner ersten Predigt als ordinierter Pfarrer seinen bisher nicht ganz gradlinigen Lebensweg und schloss mit dem Fazit: „Ich bin jetzt endlich am Ziel – oder, vielleicht nicht am Ziel, das noch lange nicht, aber ich bin angekommen. Da, wo im Rückblick alles in meinem Leben hinwollte.“

"Als Pfarrer eine Saat legen für Mut und Gerechtigkeit"

Bei der Ordination verpflichtete sich Max Heller dazu, das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen, der Gemeinde mit Taufe und Abendmahl zu dienen, das Beichtgeheimnis und die seelsorgerliche Verschwiegenheit zu wahren und sein Amt „in Verantwortung und in Treue auszuüben und sich in allem so zu verhalten, wie es seinem Auftrag entspricht“. Was dies bedeutet, erläuterte Superintendent Bruckhoff in seiner Ansprache. Die Gemeinde schaue nicht nur auf die Predigt am Sonntagmorgen, sagte er, sondern „auf die Predigt, die du die ganze Woche über hältst“. Dies heiße nicht, als Pfarrer immer perfekt sein zu müssen, so Bruckhoff, aber eine Saat zu legen „gegen Angst und Hass und für Mut und Gerechtigkeit“. 

Für zukünftige Aufgaben gut gerüstet

Sein Mentor Volker Böhm ist sich sicher, dass Max Heller für seine zukünftigen Aufgaben gut gerüstet ist. „Max ist ein Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht und der weiß, was er tut“, sagte Pfarrer Böhm. Im Bezirk der Martin-Luther-Kirche in Brand folgt Max Heller in einem zweijährigen Probedienst Pfarrer Uwe Loeper nach, der am Samstag, 22. Juni, dort verabschiedet wird. Hellers Einführung ist für Sonntag, den 1. September geplant. 

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)

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