Mit einem Gottesdienst hat am Sonntag, 2. Februar, die Rheinische Landessynode in Bonn begonnen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit rund 2,1 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat 191 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland. Unter den Stimmberechtigten sind auch vier Abgeordnete aus dem Evangelischen Kirchenkreis Aachen: Superintendentin Pfarrerin Verena Jantzen, Pfarrer Axel Neudorf, Dr. Britta Rosen und Claudia Immendorf.
Rheinische Landessynode: Vier Abgeordnete aus dem Kirchenkreis Aachen in Bonn dabei
Präses Latzel: Kirche ist nicht nur "Krise"
Nach der Eröffnung der Landessynode am Sonntag war am Montag ein wichtiger Tagesordnungspunkt der “Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse” von Präses Dr. Thorsten Latzel an die Synodalen. In seinem Präses-Bericht sagte der 54-jährige Theologe, er halte es für grundfalsch, wenn Kirche auf Probleme reduziert werde und sie nur mit “Krise” assoziiert werde. Deshalb setzte er am zweiten Sitzungstag der „Sorgenfalten-Perspektive“ sieben Geistesgaben entgegen, „mit denen Gott uns befähigt, hier und jetzt für andere da zu sein“.
Neben dem Sparprozess, der bei der Landessynode diskutiert werden wird, sprach Latzel auch das Thema Sexualisierte Gewalt an, welches das dominierende Thema des vergangenen Jahres war. Sexualisierte Gewalt nannte er “Verrat am Geist Christi” und sagte: „Sie verkehrt, wofür Kirche steht, in ihr Gegenteil.“ (Eine ausführliche Meldung zum Präses-Bericht findet sich hier.)

(Foto: C. Heintz)
Unter den 191 Stimmberechtigten sitzen auch die vier Abgeordneten aus dem Kirchenkreis Aachen: Superintendentin Pfarrerin Verena Jantzen, Pfarrer Axel Neudorf, Dr. Britta Rosen und Claudia Immendorf.
Rassismus-Diskussion auf Vorschlag der evangelischen Jugend
Schon vor Beginn der Landessynode hatte Präses Latzel auf einer Pressekonferenz gesagt, die Evangelische Kirche im Rheinland befinde sich “in einem tiefgreifenden Transformationsprozess von einer kulturgestützten, staatsanalogen Volkskirche hin zu einer geistlich profilierten, weltoffenen Großkirche”. Als wichtige Themenfelder für die Landessynode nannte er die verstärkte Mitglieder-Orientierung, die Entwicklung eines theologischen Bildungscampus in Wuppertal und die Profilierung des Pfarrberufs. Erstmals kommt bei der Synode in Bonn auch ein neues Konzept zur Einbindung von Themen zum Tragen, die junge Menschen bewegen. Als Thema, das für die junge Generation von besonderer Bedeutung ist, wird es am Dienstag um Rassismus gehen und wie die Kirche sprachliche, kulturelle und strukturelle Hürden abbauen kann.
Mehr Informationen
Alle Informationen zur Landessynode, den Tagungsplan sowie einen Link zum Sitzungs-Livestream und zu Video-Aufzeichnungen und Mitteilungen zu vergangenen Tagesordnungspunkten finden sich unter: https://landessynode.ekir.de/