Viktoriaschule verabschiedet Axel Schneider mit Wehmut und großer Dankbarkeit

19 Jahre Schulleiter des evangelischen Gymnasiums in Aachen - Wegbegleiter würdigen Verdienste Schneiders als hervorragender Lehrer, Brückenbauer, Menschenfreund, Innovator, Denker, Netzwerker, Christ und Gladbach-Fan

Mit Wehmut und großer Dankbarkeit hat die evangelische Viktoriaschule in Aachen am Dienstag ihren langjährigen Schulleiter Axel Schneider in den Ruhestand verabschiedet. In einem festlichen und berührenden Gottesdienst in der Auferstehungskirche entpflichtete Oberkirchenrätin Henrike Tetz den 65-Jährigen offiziell aus seinem Dienst. Bei der anschließenden Verabschiedungsfeier in der Aula der Viktoriaschule würdigten Vertreter der Landeskirche, der Schulstiftung, der Kirchlichen Direktoren, der Aachener Direktoren, des Kollegiums, der Schulpflegschaft, der Schülervertretung, des Kuratoriums und des Kirchenkreises Aachen Axel Schneiders Verdienste als Schulleiter, Lehrer, Kollege und Freund.

Über Dienstzeit hinaus mit der Schulgemeinschaft verwoben

"Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit" (2. Korinther 3,17 ) hatte Axel Schneider als Bibelwort für den Gottesdienst ausgewählt. In Bezug auf die Viktoriaschule bedeute dies, "den Raum weit zu öffnen, in dem Schülerinnen und Schüler auf Erkundungstour gehen können und lernen, mit Verstand und Herz Sachverhalte zu begreifen und zu beurteilen", so Henrike Tetz in ihrer Predigt. "Sachen klären - Menschen stärken, darum geht es an einer evangelischen Schule." Als Schulleiter sei es Axel Schneider immer wichtig gewesen, dass die von Gott geschenkte Freiheit Resonanz im Leben der Schule fand, sagte sie. Dies habe unter anderem bedeutet, dass jeder Verantwortung für sein Tun übernehmen müsse, aber niemand auf seine Fehler und Versäumnisse festgelegt werde. "Dadurch werden immer wieder neue Anfänge in der Schulgemeinschaft möglich, und dieser Umgang miteinander ist Ihnen ein Herzensanliegen." Die Oberkirchenrätin betonte, dass das große Engagement Axel Schneiders, seine besonderen Gaben und Einsichten, seine persönliche Haltung sowie seine evangelisch profilierte Haltung das Schulleben nicht nur enorm bereichert haben, sondern und auch über die Zeit seines Dienstes hinaus mit der Schulgemeinschaft verwoben blieben.

Humor und herzliches Lachen eines der Markenzeichen

Welche Gaben und welche Persönlichkeit Axel Schneider in seinem Berufsleben besonders charakterisierten, wurde in den Grußworten deutlich, mit denen seine Wegbegleiter ihm zum Abschied dankten. "Du warst der schnellste Denker und der eloquenteste Sprecher", hob Michael Jacobs als Vertreter der Schulleitungen der kirchlichen Gymnasien eine Fähigkeit Schneiders hervor, die in fast jedem Redebeitrag genannt wurde. Ebenso lobten alle aber auch Schneiders Offenheit, Ehrlichkeit und seine freundliche, wertschätzende Art, selbst im Fall von Meinungsverschiedenheiten. "Das strahlende Lachen in deinem Gesicht, das ist dein Markenzeichen", sagte Otmar Scholl, leitender Dezernent für kirchliche Schulen der Evangelischen Kirche im Rheinland. Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, sagte, Axel Schneider sei nicht nur ein "Mensch der Begegnung", sondern auch jemand, der Vertrauen schaffe und gleichzeitig auch in schwierigen Situationen immer das Vertrauen zu seiner Kirche gehalten habe.

Die Namen aller 720 Schülerinnen und Schüler stets präsent

Aus der Viktoriaschule erinnerte die stellvertretende Schulleiterin Birgit Morjans-Drees daran, dass Axel Schneider die Namen aller 720 Schülerinnen und Schüler kenne und sich für jeden einzelnen interessiere. Außerdem habe er das religiöse Profil der Schule selbst authentisch vorgelebt, unter anderem durch die Beteiligung an der "Frühschicht" morgens um 7 Uhr. Auch sie ging außerdem, wie fast alle Rednerinnen und Redner, darauf ein, dass Axel Schneider sport- und insbesondere fußballbegeistert ist. So habe der Schulleiter, sagte Morjans-Drees mit einem Lachen, manchmal brisante Situationen mit einer humorvollen Anmerkung zur Lage der deutschen Nationalmannschaft entschärft.

Auf besondere Art würdigten die Schülerinnen und Schüler ihren Schulleiter, indem sie zur großen Erheiterung des Publikums in einem Sketch "einen typischen Tag im Leben des Axel Schneider" nachspielten. Wichtige Elemente dessen waren unter anderem der "qualitativ hochwertige Philosophie-Unterricht" sowie genauste Pünktlichkeit.

Viktoriaschule feiert im nächsten Jahr 150-jähriges Bestehen

Axel Schneider ist 1954 in Bernburg an der Saale geboren und in Solingen aufgewachsen. Dort legte er 1973 das Abitur ab. Danach studierte er Deutsch, Philosophie und Evangelische Religionslehre für das Lehramt in Düsseldorf und Bonn. Das Referendariat absolvierte er von 1980 bis 1982 am Beethoven-Gymnasium in Bonn. Von 1983 bis 2000 war er als Lehrer am evangelische Amos-Comenius-Gymnasium in der Bundesstadt tätig. Danach trat er die Leiterstelle an der Viktoriaschule in Aachen an. Als Schulleiter gehörten dort 60 Kolleginnen und Kollegen, 720 Schülerinnen und Schüler, drei Chöre, eine Bigband, ein Orchester und ein Schulzirkus zu seinem beruflichen Umfeld. An den Vorbereitungen zum 150. Jubiläum der Viktoriaschule im nächsten Jahr will er sich noch beteiligen.

David Krause ab August neuer Schulleiter

Die Schulleitung der Viktoriaschule übernimmt Anfang August David Krause, bisher Fachleiter Deutsch und Kernseminarleiter am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Aachen.

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)