Sirenen und dichter Rauch an der Christuskirche

Freiwillige Feuerwehren Aachen-Haaren und Würselen-Broichweiden üben den Ernstfall - Simulierter Brand mit Verletzten - Pfarrerin aus der Kirche "gerettet"

Sirenen kündigten am Samstagnachmittag schon aus der Ferne Unheilvolles an: Aus dem Hauptportal der Christuskirche „Am Rosengarten“ in Aachen-Haaren drang dichter weißer Rauch, ringsum viele Schaulustige, die das Spektakel gespannt verfolgten. Was im ersten Moment wie eine Brandkatastrophe wirkte, war in Wirklichkeit jedoch glücklicherweise nur die diesjährige Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehren Aachen-Haaren und Würselen-Broichweiden. In den vergangenen Jahren hatten diese den Ernstfall bereits in der katholischen Kirche, der Haarener Grundschule und in Privatfirmen geprobt, doch erstmalig fand eine solche Übung jetzt in der evangelischen Kirche statt.

Simuliertes Feuer in Keller und Dachstuhl

Innerhalb kürzester Zeit trafen die Wehren mit rund 50 Einsatzkräften am vermeintlichen Brandort ein. Schnellstmöglich stellten die Feuerwehrleute eine Wasserversorgung her. Plötzlich war dann aber ein lauter Knall zu hören. Im Übungsszenario war es zu einer Verpuffung in der Heizungsanlage im Kellergeschoss gekommen. Das simulierte Feuer breitete sich daraufhin über den Kamin auf den Dachstuhl aus. Der Rauch drang dadurch auch in den Gemeindesaal und den Sakralraum. Im Gebäude konnte man die Hand kaum vor den Augen sehen.

Um eine realistische Situation zu schaffen, sollten die Feuerwehrleute bei dieser Übung fünf Personen aus dem Gebäude retten, darunter drei Kinder, eine gehbehinderte Dame aus der Gemeinde und Pfarrerin Silke Halfmann. „Viele Utensilien wie Kabel und Garderobenständer versperrten den Weg, aber geschickt lotsten die Feuerwehrmänner mich aus dem Kirchraum“, berichtete Halfmann nach der Übung. „Ich sollte nun die hysterische Pfarrerin spielen, die die Feuerwehr in Schach hält und immer wieder zurück ins Gotteshaus möchte.“ Nach zehn Minuten waren dann aber alle Personen gerettet.

Loschzugführer und Pfarrerin zufrieden mit dem Ergebnis

Mit diesem Ergebnis zeigte sich Löschzugführer Jörn Heiliger von der Aachener Feuerwehr sehr zufrieden. Und auch Pfarrerin Halfmann sagte, sie habe nach diesem Ergebnis ein gutes Gefühl. „Wir haben unsere Kirche gern für die Feuerwehrübung zur Verfügung gestellt. Ich hoffe natürlich, dass hier nie etwas passiert, aber sollte es dennoch einmal zu einem Brand kommen, kennen die Einsatzkräfte wenigstens die Räumlichkeiten“, so Halfmann. Außerdem helfe sie gerne, denn beim jährlichen Osterfeuer ist die ortsansässige Feuerwehr immer ehrenamtlich vor Ort.

(Text und Bilder: Birgit Küchen)