"Einen schöneren Geburtstag kann man sich wohl nicht wünschen"
Auferstehungskirche in Aachen-Süd feiert 50-jähriges Bestehen - Zahlreiche Besucher beim Jubiläumsgottesdienst - Gemeindefest bei bestem Sommerwetter
Seit 50 Jahren ragt der 40 Meter hohe Turm in den Himmel von Aachens Süden. Seit 50 Jahren ist die Kirche Anlaufpunkt für alle, die Zuflucht suchen, und Ausgangspunkt für ein reges Gemeindeleben. Zahlreiche Besucher kamen nun in die Auferstehungskirche in Aachen, um deren Jubiläum zu begehen. Dieses feierte die Gemeinde mit einem lebendigem Gottesdienst und einem vielseitigen Gemeindefest, begleitet von bestem Sommerwetter.
Lebendiges Gemeindeleben durch alle Generationen
Auf den Tag genau 50 Jahre zuvor wurde die Auferstehungskirche eröffnet. "Wer von Ihnen war bereits beim Eröffnungsgottesdienst anwesend?", fragte Pfarrer Martin Obrikat die rund 250 Besucher zu Beginn des Gottesdienstes, und ein paar Finger hoben sich. "Und wer von Ihnen ist in dieser Kirche getauft worden?", "Wer ist hier konfirmiert worden?", "Wer hat seine Hochzeit in der Auferstehungskirche gefeiert?" - Immer mehr Menschen meldeten sich, bis zum Schluss jedes Gemeindeglied nickte, als Pfarrer Obrikat feststellte: "Wir alle verbinden persönliche Geschichten mit unserer Auferstehungskirche". Das sei es auch, was die Auferstehungskirche auszeichne: Ein lebendiges Gemeindeleben quer durch alle Generationen, zu dem jeder seinen Teil beitrage. So sangen bereits vor der Begrüßung durch Pfarrer Obrikat die Kinder aus der evangelischen Kindertagesstätte: "Wir sind die Kleinen in der Gemeinde."
Seit 50 Jahren Zufluchtsort und "Schutzraum"
Die Auferstehungskirche sei eine besondere Kirche, sagte Martin Obrikat. Als erster evangelischer Kirchenneubau in Aachen nach dem Krieg erbaut, stellte sie einen Neuanfang und ein neues Heim dar, nicht nur für die vielen Flüchtlinge, die nach Aachen gekommen waren. Der Name der Kirche "soll uns daran erinnern, dass wir aus aller Finsternis der Sünde und des Todes errettet sind durch die Auferstehung unseres gekreuzigten Herrn." So formulierte es Pfarrer Casius bei der Grundsteinlegung vor mehr als 50 Jahren. Auch heute noch soll die Auferstehungskirche als Zufluchtsort dienen, als "Schutzraum", sagte Pfarrer Obrikat. Diese Funktion unterstreiche auch die Architektur der Auferstehungskirche. Sie sei weithin sichtbar und Zeichen evangelischer Präsenz. Zugleich ließen Ihre hoch gelegenen Fenster zwar viel Licht, aber keine Blicke von außen in den Kirchenraum. So sei man in der hellen Kirche geschützt.
Gemeinde wächst mit den Menschen
Die besonderen Eigenschaften der Auferstehungskirche und ihrer Gemeinde verdeutlichte ein gebastelter Baum, der neben dem Altar stand: Wie ein Baum wachse die Gemeinde mit den Menschen, die am Gemeindeleben teilnehmen. Verschiedene Gemeindeglieder hatten Zettel mit Symbolen mitgebracht, die die unterschiedlichen Aspekte des Gemeindelebens darstellten: Ein Ohr für das Zuhören in der Gemeinde, ein Notenschlüssel für die Kirchenmusik oder ein Kreis aus Menschen für das Miteinander, wie es in der Gemeinde gefeiert wird und das die Nachbarschaft des Familienzentrums am Tierpark, der Forster Seniorenberatung und der Lebenshilfe einbezieht.
Menschen kommen beim Gemeindefest zusammen
Beim Sektempfang im Anschluss an den Gottesdienst kamen dann junge und alte Gemeindeglieder ins Gespräch. Interessierte Besucher bewunderten die Ausstellung im Kircheninneren, die einen Überblick über 50 Jahre Auferstehungskirche gab und eine Festschrift begleitete, die zum Jubiläum erschienen ist. Im Raum unter der Kirche wurde zudem ein kostenloses Mittagessen angeboten. Viele Besucher zog es aber in den Garten der Kirche und des anliegenden Lebenshilfe-Hauses, wo sie das Wetter genossen. Das Programm des Gemeindefestes im Anschluss an den Jubiläumsgottesdienst, gemeinsam mit der Lebenshilfe und dem Familienzentrum am Tierpark gestaltet, war ohnehin sehr vielfältig. Musik wurde gespielt, ein kleiner Bücher- und Schallplattenflohmarkt lud zum Stöbern ein, zahlreiche Spiele und Aktionen lockten junge und alte Besucher. Ein Höhepunkt war sicherlich auch die Aufführung des Zirkus Configurani der evangelischen Viktoriaschule. Bis in den frühen Abend hinein feierten die Gemeindeglieder ihr "Geburtstagkind", und Pfarrer Obrikat zeigte sich sehr zufrieden: "Einen schöneren Geburtstag kann man sich wohl nicht wünschen!"
(Text und Fotos: Stephan Klumpp)