„Wir gehen auf Weltreise“

Kinder entdecken bei den Ferienspielen in der Aachener Emmauskirche ferne Länder – Basteln und Backen stehen mit auf dem Programm

Elefanten darf man nicht mit Blitz fotografieren und in China gehört das Schmatzen zu den guten Tischmanieren. Solche Fakten lernt man, wenn man in den Sommerferien auf Weltreise geht. Für 23 Kinder aus Aachen wurde dieser Traum jetzt wahr, denn die Emmauskirche flog bei ihren Ferienspielen die Teilnehmer zwischen sechs und zwölf Jahren zwei Wochen lang in Länder wie China, England, in den Orient und nach Afrika. Der Reiseveranstalter war die Evangelische Kirchengemeinde Aachen. Bevor es zum Check-In ging, hieß es für die Kinder unter der Leitung von Jugendleiterin Asya Stobbe erst mal: Koffer basteln, statt Koffer packen. Für den neunjährigen Tammo aus Aachen eindeutig das das schönste Ferienerlebnis. Denn es kommt nicht alle Tage vor, dass man seinen eigenen Reisekoffer kreirt. Gepackt wurde aber erst im Urlaub. Ob runde Hüte aus China, Mondkissen oder Trommeln aus Blumentöpfen und Stoffen: in den Koffern sammelten sich lauter selbstgebastelte Schätze. Neben Basteln stand auch Backen von Glückskeksen auf dem Tagesplan. Diese füllten die Kinder sogar mit eigenen Weisheiten.

Nächstes Reiseziel: Schottland – Bitte anschnallen

Auf Spurensuche nach Nessi in Loch Ness bastelten die Kinder das Monster in den buntesten Farben nach. Beim Anblick der bunten Nessis war es dann doch nicht so gruselig wie im Reiseführer beschrieben. Jugendleiterin Asya Stobbe erinnert sich besonders gerne an den nächsten Morgen in London, als überraschend ein Brief von Sherlock Holmes ankam, der die Reisegruppe aus Aachen um Schatzsuche bat. Den Schatz aus Süßigkeiten konnten die Kinder dann nicht nur erfolgreich finden, sondern auch zur Belohnung behalten und bei einer gemütlichen „Teatime“ aufteilen.

Reiseeindrücke von Wunderlampen bis Jutebeutel

Als es nach der Abreise aus Europa dann hieß „Nächster Halt: Orient“ war die Freude unter den Jungen und Mädchen groß. Denn die Fluggäste hatten sich dieses Ziel besonders gewünscht. Und sie hatten auch nicht zu viel erwartet, denn sie durften Aladin aus der Wunderlampe kennenlernen, der ihnen mit Hilfsmitteln wie einer Flasche, Essig, und Packpulver in Form eines Luftballons aus der „Wunderlampe“ stieg. Neben jeder Menge Aktion gab es für die Kinder aber auch viel Erholung. „Wir sind ja in den Ferien und da gibt es keinen Stress“, betonen die Reiseleiter. Entspannt und mit neuer Kraft machte die Gruppe sich anschließend mit Lena Braun-Rottländer auf den Weg nach Afrika. „Drüber, drunter, durch“, erklärte ihnen die Jugendleiterin, die Asya Stobbe bei der Organisation der Ferienspiele unterstützte, und zeigte den Kindern wie sie bunte Freundschaftsarmbänder selbst flechten können. Neben der Leitung sind außerdem drei Teamer im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zur Unterstützung mit dabei. „Heute dürft ihr etwas Verbotenes machen, ihr dürft ausnahmsweise mit Lebensmitteln spielen“, sagten sie zum Beispiel an einem Tag den Kinder. Denn die Kinder gestalteten zum Abschluss ihren letzen Reiseschatz: Jutebeutel, bunt verziert mit Kartoffeldruck.

Neue Freunde und viel Spaß als Urlaubsmitbringsel

Am Abreisetag hieß es dann: „Fluggäste bitte auf den Flugsitz-Kartons Platz einnehmen und Kurs nach Aachen nehmen. Die Ankunft wurde bei einer kleinen Ausstellung der Reiseschätze mit den Eltern gefeiert. „Viele Eltern haben mir schon gesagt, dass ihre Kinder im nächsten Jahr weiterkommen möchten“, freut sich Asya Stobbe. Das möchte auch Asya Stobbe selbst. Für sie war es das erste Mal, dass sie die Ferienspiele leiten durfte. „Als Kind war ich selber gerne bei Ferienspielen dabei, später als Teamer“, sagt sie. „Ich weiß noch genau, wie lang Ferien für ein Kind sind und wie gerne man beschäftigt ist, Neues zu lernen. Manchmal möchte ich hier am liebsten ein Kind sein und mit Spaß haben.“ Genau wie früher ist auch ihre Leidenschaft für das Basteln, was neben dem Reisen und Entdecken das Herzstück der Ferienspiele war. Und so entstand das Motto Weltreise. „Wir wollen den Kindern das Gefühl geben, wie es ist, die Welt zu entdecken.“ Die Kinder nehmen sehr vieles mit nach Hause, meint sie: „eine Offenheit gegenüber Kulturen, neue Freunde, aber vor allem gemeinsam in den Ferien Spaß zu haben.“

 

(Text und Bilder: Christiane Illmann)