Monica Dawo-Collas: Nach 30 Jahren Abschied aus der Arche

Die Sozialpädagogin verabschiedete sich am 3. Advent im Kreise ihrer Gemeinde in den Ruhestand

Mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang im Gemeindezentrum Arche haben die Kirchengemeinde Aachen und und frühere Weggefährten Monica Dawo-Collas in den Ruhestand verabschiedet. 30 Jahre lang war sie als Sozialpädagogin in der Gemeinde engagiert.

Zunächst leitet Monica Dawo-Collas, von 1986 bis 1996, den „Offenen Kindertreff“ im Gemeindebereich 5, wie er damals noch hieß, ehe sie 1996 im Umfang einer halben Stelle mit dem Aufbau der Seniorenarbeit an der Arche betraut wurde. Dabei konnte sie auf eine reiche Erfahrung im Umgang mit Senioren zurückblicken, denn bereits seit 1985 leitete sie den Seniorenkreis an der alten Arche auf Honorarbasis.

"Deine Arbeit war mehr als ein sozialer Dienst"

Neben den vielen Angeboten von Gruppen und Kreisen war Frau Dawo-Collas, vor allem, eine wichtige Ansprechpartnerin für die Menschen, die mit ihren Fragen und Sorgen rund um das Alter bei ihr ein offenes Ohr, Rat und oft auch praktische Hilfe fanden.

Daran erinnerte Pfarrerin Bettina Donath-Kreß auch in ihrer Predigt am 3. Advent, in deren Mittel­punkt die Begegnung von Maria und Elisabeth stand, die eine Jugendliche und eine Seniorin aus der Gemeinde im Gottesdienst zuvor hatten lebendig werden lassen. „Deine Arbeit war mehr als ein sozialer Dienst. Es war immer auch eine Form der Begegnung ähnlich der von Maria und Elisabeth – mit dem Ziel den ande­ren zu stärken und zu ermutigen und die Augen dafür zu öffnen, dass unsere Wege in Gottes Hand liegen und er seine Verheißungen erfüllt“, sagte die Pfarrerin.

Hoher Besuch von Luther

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten Gemeindemitglieder und Gäste die Gelegen­heit, sich persönlich bei Frau Dawo-Collas für ihr langjähriges Engagement zu be­dan­ken und ihr gute Wünsche mit auf den Weg zu geben.

Christa Lardinoix, Presbyterin im Bezirk Arche, hatte dazu eigens „hohen Besuch“ eingeladen. Passend zum Reformationsjubiläum hielt Martin Luther selbst die Abschiedsrede, gespickt mit vielen seiner bekannten und weniger bekannten Zitate. Dabei überreichte er als Geschenk der Gemeinde die unterschiedlichsten Gutscheine für die Ruheständlerin. Natürlich durfte darunter das aktuelle Programm von „Engagiert älter werden“ nicht fehlen, denn schließlich gehört Monica Dawo-Collas nun selbst zu den „neuen Alten“.

Passend zum Auftritt Luthers überreichte Frank Busse als stellvertretender Vor­sit­zender des Gesamtpresbyteriums den Dank der Gesamtgemeinde in Form einer Biografie des Reformators und fügte augenzwinkernd hinzu: „Im Gegensatz zu Ihnen können wir als evangelische Kirchengemeinde uns noch nicht entspannen, denn wir sind wirklich gescheitert. Sie sind immer noch katholisch!“.

Ursula Wilkens, die eigens zur Verabschiedung aus Münster anreiste, erinnerte als ehemalige Presbyterin und KSV-Mitglied daran, dass es vor 20 Jahren nicht leicht gewesen sei, den Kreissynodalvorstand davon zu überzeugen, eine katholische Mitarbeiterin für die Seniorenarbeit in der Arche einzustellen.

Bereut hat diese Entscheidung niemand. Im Gegenteil: Die Arbeit und das Enga­ge­ment von Frau Dawo-Collas hat auch für die Ökumene reiche Früchte getragen, wie der Besuch zahlreicher Gäste aus der katholischen Nachbargemeinde am Sonntag eindrucksvoll zeigte.

Kein leichter Abschied

Zum Abschied nahmen alle Gruppen und Kreise ihre langjährige Leiterin noch einmal in ihre Mitte. "Diese Zeit, die geht zu Ende, reicht einander nun die Hände. Behüt´euch Gott, auf Wiedersehen und Dankeschön", sang die Seniorengruppe in leichter Abänderung ihres wöchentlichen Schlussliedes. Dabei floss so manche Träne.

Leicht fiel der Abschied auch Monica Dawo-Collas nicht, denn sie hat ihren Dienst in der Gemeinde nie als Beruf, sondern immer auch als Berufung verstanden, ergänzt ihr Mann Axel Collas zum Schluss. Aber er freue sich nun darauf, den neuen Lebensab­schnitt gemeinsam mit ihr zu gestalten.

Dazu wünschten alle Anwesenden den Eheleuten Gottes Segen und ließen ihn in das Lied münden: "Möge die Straße uns zusammenführen".

(Bilder und Text: B. Donath-Kreß)