Neueröffnung noch ohne Kaffee, aber mit „genialer Besetzung“

Dreifaltigkeitskirche mit Festgottesdienst offiziell wiedereröffnet – Weg für eine „Junge Kirche Aachen“ jetzt bereitet

Während des 117-jährigen Bestehens der Aachener Dreifaltigkeitskirche sind dort schon viele Fürbitten gehalten worden. Eine aus dem Festgottesdienst am Samstagabend war sicher neu: „Lass die JuKi zu einer Gemeinschaft werden, in der getanzt, gefeiert, gelacht, vergeben und gute Pizza gebacken wird!“, sagte Paul Kempa. Und das passte, denn nach der jetzt beendeten Renovierung ist die Kirche zwar offiziell eine Gottesdienststätte „mit multifunktionalen Zusatznutzungen“, vor allem wird sie aber die Heimat der neuen „Jungen Kirche Aachen“ sein. Von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde sie schon beim Jugendabend am Freitag in Beschlag genommen. Fast 100 Leute im Alter zwischen 13 und 30 kamen. Etwas höher war der Altersdurchschnitt am Samstag dann durchaus. Doch auch dort war deutlich zu spüren, wie lebendig die neue „Junge Kirche“ schon ist und mit welcher Vorfreude alle Beteiligten sich engagieren.

Dreiteilige Predigt über die Dreifaltigkeit

Die Predigt teilten sich Studentin Simone Clas, Pfarrer Redmer Studemund und JuKi-Leiterin Pia Schneider und sprachen, wie könnte es in der „Dreifaltigkeitskirche“ anders sein, über „Gott, Schöpfer“, „Gott, Jesus Christus“ und „Gott, Heiliger Geist“. Der Chor Calango gestaltete den Gottesdienst musikalisch. „Ich bin wirklich sehr zufrieden“, sagte Pfarrer Studemund, der Vorsitzende des Aachener Gesamtpresbyteriums, nach dem Gottesdienst beim anschließenden Empfang. „Die Junge Kirche ist seit Jahren unser Projekt und der Weg war manchmal mühsam, aber ich bin froh, dass es jetzt richtig in die Gänge kommt - und das mit einer so genialen Besetzung wie Pia Schneider als Leiterin.“

Mit neuer Ausstattung jetzt für Veranstaltungen ausgerüstet

Den Weg der Dreifaltigkeitskirche zur „Jungen Kirche“ konnten die Besucher am Samstag auf einem an der Wand angebrachten Zeitstrahl nachvollziehen. Nachdem die Kirche im Jahr 2006 zunächst aus Kostengründen stillgelegt werden musste, keimten 2011 erste Ideen für eine Jugendkirche in Aachen auf. Nach mehreren „church parties“ im Jahr 2012 und regelmäßigen Angeboten für Jugendliche im Jahr 2013 folgte dann Anfang 2016 die Renovierung. Denn es hatte sich herausgestellt: ohne einen kleinen Gastronomiebereich, ohne sanitäre Anlagen, mit der alten Heizung aus der Nachkriegszeit und ohne Licht- und Soundanlage, konnte aus der Jungen Kirche nichts werden. Das alles wurde jetzt eingebaut. Die neue Leitung des Projekts übernahm außerdem im Mai dieses Jahres die Religionspädagogin Pia Schneider. „Ich wünsche mir, dass Gott uns befähigt, so zu sprechen, dass wir Kirche anderen Menschen näherbringen“, sagte sie in ihrem Teil der Predigt. „Und wenn das heißt, dass wir eine Skater-Kirche für die Skater sind und eine Näherinnen-Kirche für die Näherinnen. Kirche ist das, was du draus machst!“

Küche und Theke werden noch geliefert

Was Pia Schneider unter anderem daraus machen will, ist ein Ort, an dem alle willkommen sind, und an dem es „hervorragenden Kaffee“ geben soll. Küche, mobile Theke und Kaffeemaschine fehlen im Kirchraum zwar noch, werden aber Ende des Jahres geliefert. „Die Junge Kirche soll wie ein externes Wohnzimmer sein, ein gemütlicher Ort von Jugendlichen für Jugendliche“, erklärt Pia Schneider. „Ein Ort zum Leben, zum Fragen, für die Gottesbegegnung, zum Chillen, Lernen und da sein, ein Ort wo man angelächelt wird.“

Leitungsteam plant Programm der Jungen Kirche

Beim Aufbau dieses Ortes wird die 29-Jährige von Moritz Knabe unterstützt, der dort jetzt ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, sowie von einem Leitungsteam, zu dem Fabian Schönborn, Tim Begiebing und Kevin Badalian gehören. Als Programm für die Junge Kirche planen sie derzeit wöchentliche Treffen (immer donnerstags) und monatliche Aktiv-Tage (samstags), einen Filmabend und die Teilnahme an der „Nacht der offenen Kirchen“ mit einer Ballnacht.

(Text und Bilder: C. Braun / Kirchenkreis)