Ein Glücksfall für jeden Kirchenkreis: „Amt“ und „Person“ mit Leben gefüllt

Gottesdienst zur Feier des 25-jährigen Ordinationsjubiläums von Pfarrerin Bärbel Büssow und Pfarrer Armin Drack in der Annakirche

„Beide sind ein Glücksfall für jeden Kirchenkreis!“, stellte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff, am Sonntag im Gottesdienst zur Feier des 25-jährigen Ordinationsjubiläums von Pfarrerin Bärbel Büssow und Pfarrer Armin Drack in der Annakirche fest. Er betonte, beide Jubilare würden voller Eifer, klug, menschlich und einfach als Persönlichkeit das Wort Gottes im Gemeindealltag lebendig werden lassen. „Nur durch lebendige Menschen kann das Wort Gottes nämlich lebendig werden“, betonte Bruckhoff.

Aktiv in der Vorbereitung des Reformationsjubiläums

Bärbel Büssow, geboren 1962 in Wuppertal, studierte von 1982 bis 1989 an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, der Universität Marburg und der Universität Heidelberg. Sie ist seit 2013 Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen im Bereich Mitte. Gegenwärtig ist sie Synodalbeauftragte für die Euregio, Mitglied der Steuerungsgruppe und des Arbeitskreises im Kirchenkreis Aachen zur Vorbereitung und Durchführung des Reformationsjubiläums und arbeitet in der Werkstatt zum Weltgebetstag mit. Armin Drack, geboren 1962 in Köln, studierte Theologie in Bonn, wo er 1989 sein Examen ablegte. Sein Vikariat absolvierte er in Bonn-Medinghoven am Martin-Bucer-Haus in der „Johanniskirchengemeinde“. 1992 begann seine Tätigkeit als Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche in Aachen. Von 1996 bis 2000 war er Vorsitzender des Gesamtpresbyteriums.

Superintendent hielt „Predigt über die Predigt“

In seiner Predigt sprach Superintendent Hans-Peter Bruckhoff über die Bibelstelle Matthäus 5, 1 und 2 sowie das Evangelium der Seligpreisungen. „Bei der Predigt sollt Ihr heute in der Mitte stehen. Die Ordination ist nicht nur eine Amtshandlung für Prediger, sondern für die ganze Gemeinde. 25 Jahre habt Ihr nun Predigten gehalten, so dass die Zuhörer wie mitgeweiht sind. Es ist Leben und Hören, das da geschieht. Wir müssen wieder zur Schule gehen und lernen, was es mit dem Wort Gottes auf sich hat“, erklärte Bruckhoff. Matthäus gehe in der betreffenden Bibelstelle auf die Predigt ein. „Wir müssen laut werden in einer Zeit, in der es grelle Stimmen gibt. Die Predigt und Gottes Wort sollen leuchten wie die Sonne“, sagte er.

Darüber hinaus ging der Superintendent auf den beruflichen Werdegang und die gegenwärtige Arbeit der beiden Jubilare ein. Armin Drack engagiere sich maßgeblich in der Organisation des Ökumenischen Kirchentages am 24. Juni 2017 in Aachen anlässlich des des Reformationsjubiläums. Hauptstandort wird die Annakirche sein. Darüber hinaus bringe sich der Theologe im christlichen Dialog und in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ein.

Bärbel Büssow arbeite in der Verwaltung und in der Evangelischen Stadtakademie mit, bringe sich für Kinder und Menschen mit Behinderung ein. „Beider Mitarbeit ist die Frucht aus dem Umgang mit dem Wort. Sie bringen es unter die Menschen“, lobte Bruckhoff.

Es geht um Authentizität und Glaubwürdigkeit

Beide hätten die Begriffe „Amt“ und „Person“ über Jahrzehnte in ihrem Dienst umgesetzt, haben dabei mehr eingebracht als eigene Erfahrung, als den Flaschenhals, durch den alle Predigt gehen muss. „Es geht um mehr, denn wir predigen nicht uns selbst. Das wäre zu wenig und ist nicht das Maß aller Dinge. Es geht um Authentizität, Glaubwürdigkeit“, betonte der Superintendent, der zum Ende des Gottesdienstes beiden Jubilaren den Segen spendete.

Beim anschließenden Empfang im Haus der Evangelischen Kirche gratulierten Familie, Freunde und Wegbegleiter den beiden Jubilaren. Als erster katholischer Kollege ergriff Pfarrer Franz Josef Radler die Gelegenheit zu einem Grußwort. Er betonte, wie groß der Einsatz von Bärbel Büssow und Armin Drack für die Ökumene sei – und das sei ein Glücksfall für ganz Aachen.


(Text und Bilder: Nina Krüsmann)