Geschichte der Partnerschaft
Wie ist es zu dieser Partnerschaft gekommen, obwohl Indonesien doch soweit von Deutschland entfernt ist?
Im 19. Jahrhundert waren es rheinische Missionare, die den christlichen Glauben ins Batakland auf Sumatra brachten. Seitdem sind die Batak begeisterte und engagierte Christen. Bei dieser positiven Einstellung zur Kirche haben natürlich auch die Wurzeln der eigenen Kirche eine große Bedeutung:
Da das Christentum von Deutschen gebracht wurde, sind wir in der rheinischen Kirche aus der Sicht der Batak ihre „Väter und Mütter im Glauben".
Auch heute noch sind die Verbindungen zwischen beiden Kirchen eng. Auch andere Kirchenkreise im Rheinland haben Partnerschaften mit Sumatra, zum Teil schon seit vielen Jahren. Die Infrastruktur im Partner-Kirchenkreis Humbang Habinsaran ist noch schlecht. In einigen Dörfer fehlt noch Strom, Telefone gibt es nur in den Städten und manche Dörfer sind nur über schlechte Pisten erreichbar.
17 Pfarrer arbeiten inzwischen im Distrikt. Ein Pfarrer versorgt in der Regel mehrere Gemeinden - die Wege dazwischen meistert er meist auf einer Vespa.
Mittlerweile sind sowohl die protestantische Toba-Batak-Kirche (Huria Kristen Batak Protestan / HKBP) als auch die Evangelische Kirche im Rheinland Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM). Seit dem Trinitatissonntag 1998 besteht über die VEM und den <link gemeindedienst_mission_entwicklu>Gemeindedienst für Mission und Ökumene eine Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Aachen und dem Distrikt Humbang-Habinsaran.
Einmal im Jahr feiern die evangelischen Christen im Kirchenkreis Aachen und im Kirchenkreis Humbang Habinsaran den Partnerschaftssonntag. Mittlerweile tun wir dies zu dritt. Denn gemeinsames Feiern und gemeinsames Handeln sind die Idee partnerschaftlichen Lebens - und weitere Schritte tun. Ein entscheidender Schritt war zum 10jährigen Partnerschaftsjubiläum die Idee, die Partnerschaft auf ein „drittes“ Bein zu stellen: Englischsprachig müsste es sein; und Afrika bot sich als Kontinent im Rahmen der bestehenden Strukturen an. So kam es durch Vermittlung der VEM zu Besuchen von Deutschen und Indonesiern in Tansania, im Kirchenkreis Kaskazini A in der Nordwestdiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias, bevor 2015 in Sumatra feierlich die in solcher Genese bislang einzige trilaterale Partnerschaft im Bereich der VEM zwischen Aachen, Humbang-Habinsaran und Kaskazini A vertraglich unterzeichnet wurde. Durch die ähnliche geographische Lage (tropisch, in der Nähe eines großen Sees), aber auch strukturell (ländlich, wenig Hauptamtliche) gibt es gerade zwischen den tansanischen und indonesischen Geschwistern viele verbindende Elemente. Es bleibt spannend, wie sich eine solche Dreiecksbeziehung, die noch in den Kinderschuhen steckt, ausbauen und vertiefen lässt.