In schwierigen Lebens-Situationen nicht allein: Das ist Seelsorge
Jeder Mensch kann Seelsorge in Anspruch nehmen - Kraft und Mut schöpfen im persönlichen Gespräch
Bei einem Seelsorge-Gespräch handelt es sich meist um ein persönliches Gespräch unter vier Augen. Darin können Menschen ihre Sorgen und Nöte vortragen und Lebens- oder Glaubenshilfe erfahren. Alle Menschen - nicht nur Gläubige - können ein solches Gespräch in Anspruch nehmen, es ist unabhängig von Alter und Geschlecht, Herkunft, Nationalität, Religion oder Konfession.
Erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger kümmern sich um alle, die in einer schwierigen Situation sind und ein Gespräch wünschen. Sie bieten in dem Gespräch ein offenes Ohr und sinnstiftende Beratung und Begleitung. Seelsorge kann in privaten oder beruflichen Krisen, in der Konfrontation mit Leid und Tod, an Wendepunkten des Lebens, in existenziellen Notlagen, aber auch rund um schöne Anlässe geschehen.
Das Seelsorge-Gespräch verfolgt keine eigenen Interessen
Das Gespräch geschieht auf freiwilliger Basis und verfolgt keine eigenen Interessen. Die Seelsorgenden suchen gemeinsam mit ihren Gesprächspartnern nach Erfahrungen in deren bisherigen Leben, die in der aktuellen Lage neue Kraft und Mut geben können und auch nach spirituellen Ressourcen. Auf Wunsch kann dabei ein Gebet gesprochen oder ein Segen gespendet werden.
Seelsorgende unterliegen der Schweigepflicht
Als Seelsorgende stehen Pfarrerinnen und Pfarrer zur Verfügung, aber auch gut ausgebildete Ehrenamtliche. Sie alle unterliegen der seelsorgerlichen Schweigepflicht. Vor Gericht haben Seelsorgende ein Aussageverweigerungsrecht.
Der Kirchenkreis Aachen verpflichtet sich im Rahmen seines Konzepts zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, besonders achtsam und verantwortungsvoll mit allen Menschen umzugehen mit Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Die Vertraulichkeit des Gesprächs und zugleich der sichere Raum für Begegnung werden zugesichert. Weitere Details dazu enthält das Rahmenschutzkonzept des Evangelischen Kirchenkreises Aachen. Als Ansprechpartner*innen stehen Ihnen außerdem Vertrauenspersonen zur Verfügung.
Seelsorge ist keine Psychotherapie
In Seelsorge-Gespräche fließen oft auch Methoden aus der Psychotherapie ein. Jedoch ist ein solches Treffen keine therapeutische Behandlung. In einem Seelsorge-Gespräch können Menschen sich zweckfrei und ohne Folgen Dinge von der Seele reden und in den Dialog mit einem aufmerksamen und einfühlsamen Zuhörer treten. Es können Nöte und Fragen geteilt werden, Sorgen vor Gott gebracht werden oder Sinn in einer Lebenssituation gesucht werden. Vielen Menschen tut dies gut, es gibt Kraft und erleichtert.
Die Seelsorge ersetzt aber keine ärztliche Konsultation, und Seelsorgende stellen keine medizinischen Diagnosen. Ein bestimmter Erfolg oder eine garantierte Problemlösung ist nicht Gegenstand der Seelsorge.