Bunter Kirchentag auf dem Katschhof: Samstag, 24. Juni

50 Stände mit vielen Aktionen zum Erleben und Mitmachen – Bühnenprogramm von Akrobatik über Big Band bis Bach-Chorälen zum Mitsingen – Ökumenischer Stationen-Gottesdienst am Sonntag

„In diesem Jahrhundert machen wir etwas Neues“, betonte Pfarrer Armin Drack zur Vorstellung des Ökumenischen Kirchentages auf dem Katschhof. „Denn ganz anders als in früheren Gedenkjahren seit 1517 ist es uns heute wichtig, in ökumenischer Gemeinsamkeit an die Reformation zu erinnern! Wir wollen zum ersten Mal in der Geschichte der Reformationsjubiläen ein Fest gemeinsam mit den anderen Christen und Kirchen für alle Bürger unserer Stadt und der Region gestalten.“

Pfarrer Armin Drack, der Ökumenebeauftragte des Ev. Kirchenkreises Aachen, stellte das Programm für den Ökumenischen Kirchentag am Samstag, 24. Juni, auf dem Aachener Katschhof heute (*9. Juni*) im Haus der Evangelischen Kirche gemeinsam mit Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Aachen, Msgr. Gregor Huben, Ökumene-Beauftragter des Bistums Aachen, Redmer Studemund, Gesamtpresbyteriumsvorsitzender der Ev. Kirchengemeinde Aachen, und Salvatore DiNoia, Referent für Liturgie und Ökumene des Bistums Aachen vor.

Thesen-Tür, aufblasbare Kapelle und "Luther-Vehikel"

An 50 Ständen von Gemeinden, kirchlichen und sozialen Einrichtungen, Schulen und anderen Organisationen erwarten die Veranstalter für diesen Tag bis zu 10.000 Besucher. Auf einer Bühne gibt es fünfzehn abwechslungsreiche Vorführungen. Viele der Aussteller präsentieren sich mit Mitmach-Aktionen für Kinder wie für Erwachsene, um allen einen unterhaltsamen Tag zu bieten. Eine große Hüpfburg ist ebenso dabei wie eine Holztür, an die Besucher ihre eigenen Thesen nageln können, eine aufblasbare Kapelle, das von Jugendlichen zum „Luther-Vehikel“ umgebaute Wartburg-Auto und vieles mehr. Auf der Bühne treten unter anderem der Schülerzirkus „Configurani“ der Ev. Viktoriaschule auf, die Hip-Hop-Gruppe des Zentrums für Familien, der Gospelchor „Gloryland Way“ oder der Aachener Bachverein mit den „schönsten Bach-Chorälen zum Mitsingen“. Das ganze Fest steht unter dem ökumenischen Motto „Gemeinsam weiter gehen“. Das Programm wird kurzweilig moderiert von Laurin Melms.

Ein wahrhaft ökumenisches Wochenende

Superintendent Hans-Peter Bruckhoff wird das Fest um 10 Uhr eröffnen und gegen 17 Uhr die Schlussworte sprechen. „Das wird ein wahrhaft ökumenisches Wochenende, das wir da planen“, sagte er. „Ich freue mich, dass wir in der Öffentlichkeit gemeinsam zeigen können, wozu Kirche heute und morgen da ist. Wir sehen eben nicht bloß zurück auf vergangene Jahrhunderte, wir sehen nach vorne: Und das zusammen mit den katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Gemeinden. Der Kirchentag am Samstag und der gemeinsame Tauf-Gedächtnis-Gottesdienst am Sonntag zeigen auch den Menschen unserer Region, wie weit wir schon sind - und dass wir gemeinsam weitergehen wollen. In den Gemeinden vor Ort ist viel Gutes in den vergangenen 50 Jahren gewachsen; die Gemeinsamkeit, das Miteinander der unterschiedlichen Bekenntnisse empfinden wir auch als bereichernd und wollen uns nicht mehr auseinander dividieren lassen. Vielleicht ist das ja dann auch ein Anstoß, noch einen Schritt weiter zu gehen als bisher…“

Pfarrer Redmer Studemund ging darauf ein, dass das Fest durch Kirchenkreis und Kirchengemeinde Aachen gemeinsam getragen wird: „Es war für uns von Anfang an klar, dass wir als evangelische Gesamtgemeinde Aachen gemeinsam mit dem Kirchenkreis in die Verantwortung für den Ökumenischen Kirchentag gehen wollen; er wird ja in unserer Stadt gefeiert mit den Menschen aus der Region. Dabei ist es auch unstrittig gewesen, dass wir die anfallenden Kosten gemeinsam durch Kirchenkreis und Kirchengemeinde tragen. Denn gerade hier in der Stadt ist das ökumenische Leben und Glauben beispielhaft!“

Monsignore Gregor Huben, Ökumenebeauftragter des Bistums Aachen, drückte ebenfalls seine Freude darüber aus, dass die christlichen Kirchen den Tag gemeinsam gestalten: „Am 24. Juni haben wir Gelegenheit beim Kirchentag auf dem Katschhof die gelebte alltägliche Ökumene Aachens exemplarisch zu erleben, in all ihrer Weite und Vielfalt. Gleichzeitig freue ich mich, dass wir am Tag danach beim gemeinsamen Taufgedächtnisgottesdienst das feiern, was uns so eng miteinander verbindet, nämlich die eine Taufe.“

Stationen-Gottesdienst in Dom, Annakirche und St. Michael

Am Tag nach dem Ökumenischen Kirchentag, also Sonntag, 25. Juni, feiern die katholische, die evangelische und die griechisch-orthodoxe Kirche außerdem einen gemeinsamen, ökumenischen Taufgedächtnis- und Bekenntnis-Gottesdienst. In den Jahren 2000, 2007 und 2014 während der Feier der Heiligtumsfahrt haben sich die evangelischen und orthodoxen Kirchen dazu von der katholischen Kirche einladen lassen; in diesem Jahr wird die Tradition fortgesetzt auf Einladung der Protestanten. Dieser Gottesdienst wird drei Stationen umfassen: den Dom, die Annakirche und die St. Michaelskirche (Hagios Dimitrios). Der Gottesdienst beginnt um 16.30 Uhr im Dom. Der 25. Juni ist der Gedenktag des „Augsburger Bekenntnisses“, das ein grundlegendes Bekenntnis der Lutheraner zu ihrem Glauben darstellt und bis heute zu den verbindlichen Bekenntnisschriften der lutherischen Kirchen gehört. Es war 1530 der letzte theologische Versuch einer Einigung zwischen den sich herausbildenden Konfessionen, die sich danach immer häufiger nur noch feindlich gegenübertraten. Den Stationen-Gottesdienst gestalten insbesondere: Bischof Dr. Helmut Dieser, Vikarbischof Evmenios von Lefka, Superintendent Hans-Peter Bruckhoff, Dompropst Manfred von Holtum und Monsignore Gregor Huben (Ökumenebeauftragter).

(Text: Ev. Kirchenkreis Aachen)

Bühnenprogramm und Stände auf dem Ökumenischen Kirchentag am 24. Juni: