"Schätze der Gemeinden und Einrichtungen" auf der Kreissynode ausgestellt
Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen des Jubilämsjahres - "Wir dürfen uns mit der versöhnten Verschiedenheit nicht zufrieden geben"
Der Rückblick auf das Reformations-Jubiläumsjahr war Schwerpunktthema der Kreissynode im Ökumenischen Gemeindezentrum Frankental in Stolberg. So konnten die Synodalen am Samstag-Vormittag entlang eines Parcours der "Schätze der Gemeinden und Einrichtungen" das Reformationsjubiläum Revue passieren lassen und noch einmal in Augenschein nehmen, was die Gemeinden und Einrichtungen alles auf die Beine gestellt hatten. Schautafeln und Ausstellungsstücke erinnerten an die zahlreichen Aktionen im Jahr 2017. Einer der Synodalen war Prädikant Manfred Wussow aus Aachen. Er wünsche sich, dass ökumenische Kontakte, die während des Jubiläumsjahres geknüpft wurden, fortgesetzt werden, sagte er. „Wir sollten öfter zusammen Gottesdienste feiern.“ Viele neu gewonnene Beziehungen blieben ansonsten oberflächlich. „Wir brauchen mehr Tiefgang und dürfen uns mit der versöhnten Verschiedenheit nicht zufriedengeben,“ betont der Aachener.
"Da konnte man Gemeinschaft erleben"
Für den Pfarrer im Ruhestand Hans-Peter Goetzke hingegen war das Jubiläumsjahr „eine einzige Feierorgie“ mit zu vielen Angeboten und wenig nachhaltiger Wirkung in die Gesellschaft hinein. „Ich hätte mir mehr Vertreter aus Politik und Wirtschaft gewünscht, die erzählen, wie sie Glauben und Beruf vereinbaren,“ resümiert er. Prädikant Dieter Gatzke aus Setterich-Siersdorf hat vor allem die Vielfalt der Reformationsfeierlichkeiten gefallen. „Für jeden war was dabei, da konnte man Gemeinschaft erleben“, erinnert sich Gatzke an das bunte Reformationsfest im Jülicher Brückenkopfpark.
Der Umweltschutz brennt ihr unter den Nägeln
Wiebke Gerhardt fand die Reformationssynode in Rheydt besonders beeindruckend. Der Austausch mit Christen aus anderen Ländern habe ihr verdeutlicht, wie selbstverständlich es in Deutschland ist, Christ zu sein. Bereits bei den direkten Nachbarn, in den Niederlanden, würden kaum christliche Grundwerte vermittelt. „In den Schulen dort gibt es keinen Religionsunterricht.“ Erschreckt habe sie, dass in den Partner-Kirchenkreisen in Tansania und Indonesien Christen dafür kämpfen müssten, ihren Glauben leben zu dürfen.
Besonders für Kinder und Jugendliche seien tolle Aktionen dabeigewesen, meinte Mirjam Obermaier aus Würselen. „Meine Tochter und mein Sohn fanden das Fest der Begegnung auf dem Katschhof und den Poetry Slam sehr gut. Der Synodalen brennt vor allem der Umweltschutz unter den Nägeln. „Ich setze mich dafür ein, dass unsere frisch fusionierte Christusgemeinde eine grüne Gemeinde wird, die sich zum Beispiel mit Ökostrom versorgt“, blickt sie in die Zukunft.
(Text: E. Saur / Kirchenkreis Aachen)