Den Glockenklang schon vorab gehört

Neue Glocken der Genezareth-Kirche im Turm installiert - Raumangebot in neuem Gebäude macht jetzt schon Lust auf Mitarbeit

Eine einzigartige Gelegenheit hatten am Mittwoch Gemeindeglieder und Gäste auf der Baustelle der Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße in Aachen: Sie konnten die beiden neu gegossenen Glocken aus nächster Nähe betrachten, bevor sie im Kirchturm hochgezogen und dort installiert wurden. Pfarrerin Bettina Donath-Kreß gestaltete diesen besonderen Anlass mit einer kleinen Andacht vor dem Glockenturm. Anschließend führte Pfarrer Mario Meyer Interessierte durch den Kirchenneubau, so dass sie den Stand der Arbeiten besichtigen konnten.

Wichtiger Meilenstein vor der Eröffnung

Die neue evangelische Kirche im Aachener Westen soll am Pfingstsonntag, 20. Mai, mit einem Festgottesdienst eröffnet werden. Die Aufhängung der Glocken war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung der Kirche. Früher seien Glocken als die Stimme Gottes - "Vox Dei" - bezeichnet worden, weil sie die Gläubigen rufen und die Gemeinde einladen zusammenzukommen, sagte Pfarrerin Donath-Kreß. In der Andacht griff sie die beiden Bibelverse auf, welche in die Glocken eingraviert sind.

Die größere der beiden Glocken hat einen Durchmesser von 1,12 Metern und wiegt ca. 680 Kilogramm. Ihr Schlagton ist “f“. Eingraviert ist aus Ps.96: „Singet dem Herrn ein neues Lied. Jauchzet dem Herrn alle Welt“.

Die kleinere Glocke hat den Schlagton “Des“, einen Durchmesser von 74cm und ein Gewicht von ca. 215 Kilogramm. Sie trägt die Inschrift: „Friede soll mit euch sein. Friede für alle Zeit“.

Die Kosten der Glocken wurden aus Spenden von Gemeindegliedern finanziert. Sie haben, inklusive Installation, 40.000 Euro gekostet.

Zum ersten Mal sollen die Glocken zur Kircheneröffnung läuten. Einen kleinen Vorgeschmack darauf konnten die Anwesenden aber schon jetzt erhalten. Vor dem Hochziehen in den Kirchturm schlug ein Mitarbeiter der Glockengießerei Mark aus Brockscheid, wo die Glocken gegossen worden waren, jede Glocke einmal probeweise mit einem Kantholz an, um sie zum Klingen zu bringen.

Das Raumkonzept geht überall auf

Während die Glocken dann aufgehängt wurden, erkundeten die Gemeindeglieder ihre neue Kirche von innen: den Kirchraum, den neuen Bistro- und Weltladenbereich, den Innenhof, den Konfi-, Jugend-, Kleinkinder und Mehrzweckraum sowie die große Küche mit Durchreiche. Pfarrer Mario Meyer erläuterte bei der Führung unter anderem die Flexibilität des Raumangebots, verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und Pläne zur Verwendung der einzelnen Gebäudeteile. "Das Raumkonzept geht an allen Stellen auf, ich bin so was von zufrieden, wenn ich das sehe, auch wie die Räume immer schöner werden - meine Vorfreude wächst immer mehr", sagte er. "Es ist ein Geschenk, hier bald arbeiten zu dürfen, und ich sehe mich verpflichtet, dies mit vielen zu teilen und mit Leben zu füllen."

Unter den Gemeindegliedern hörte man ebenfalls viele lobende Bemerkungen. So stellten sich einige Frauen bereits vor, wie sie bald in der neuen Küche helfen würden, andere freuten sich über die hellen, freundlichen Räume oder fragten sogar schon an, ob man die Räumlichkeiten wohl auch für private Anlässe werde mieten können.

Pfarrerin Donath-Kreß sagte, auch sie erlebe die Gemeinde im Blick auf den Bau als sehr gespannt und im positiven Sinne neugierig. Sie selbst sei schon jetzt immer wieder überwältigt, wenn sie die Kirche betrete. "Das Gebäude bietet einen Rahmen, der ganz viel möglich macht, und ich freue mich sehr darauf", sagte sie. Eine der neuen Ideen sei es beispielsweise, die Kirche auch in der Woche stundenweise zu öffnen, so dass man sich zur Meditation oder zum Gebet in den Kirchraum begeben könne, im Bistro eine Tasse Kaffee trinken oder in der Bücherecke stöbern. Auch neue Gottesdienst- und Bibelarbeitsformen würden gerade erarbeitet. "Gleich nach der Eröffnung soll es mit einigen der neuen Angebote losgehen!", so die Pfarrerin.

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)