Verstärktes Team im kreiskirchlichen Jugendreferat

Christina Pütz und Isabell Ohl seit Juli neue Jugendreferentinnen im Kirchenkreis Aachen – Kinder nicht ‚erziehen‘, sondern über sich hinauswachsen sehen

Die evangelische Jugendarbeit im Kirchenkreis Aachen hat sich neu aufgestellt und damit wesentlich erweitert: Neben dem synodalen Jugendreferenten Axel Büker arbeiten seit Juli zusätzlich Christina Pütz und Isabell Ohl im Jugendreferat, beide mit vollem Stellenumfang. Unterstützt werden die Pädagogen wie bisher von der Verwaltungsangestellten Monika Maienschein. Eine weitere halbe Projektstelle kommt ab September noch dazu.

„Ich freue mich, dass wir zwei sehr kompetente Frauen mit interessanten Fähigkeiten für die neuen Stellen gefunden haben“, sagte Jugendreferent Axel Büker bei der Vorstellung der beiden Mitarbeiterinnen. „Sie bringen viel Erfahrung und neue Ideen mit.“

Erfahrungen in Bundeswehr und Jugendarbeit

Christina Pütz lebt schon länger in der Region Aachen, ist ausgebildete Erzieherin und studiert derzeit zudem Sozialpädagogik. Vor dem Wechsel ins Jugendreferat war sie im Zentrum für Soziale Arbeit (ZfSA) in Aachen tätig und hat dort Jugendliche mit Fluchterfahrung begleitet. „Ursprünglich war ich Soldatin bei der Bundeswehr, im technischen Bereich“, erzählt die 33-Jährige. „Dort habe ich den Weg zur Sozialpädagogik gefunden und mich entschieden, Erzieherin zu werden.“ Ihr Schwerpunkt, neben der Arbeit mit Geflüchteten, seien Klettern und Erlebnispädagogik, berichtet Christina Pütz. Im Jugendreferat wird sie für die evangelischen Eifel-Kirchengemeinden Monschauer Land, Schleidener Tal und Roggendorf zuständig sein. Obwohl sie Erzieherin sei, könne sie das Wort „Erzieherin“ allerdings nicht gut leiden, schmunzelt die Mutter eines siebenjährigen Sohnes: „Ich will Kinder nicht ‚erziehen‘, sondern auf den richtigen Weg bringen, um in unserer rasanten Welt gut zurechtzukommen.“

Schon immer in der Kirchengemeinde zu Hause

Die Diplom-Pädagogin Isabell Ohl wechselt aus der Kirchengemeinde Brühl nach Aachen. In Brühl hatte sie in den vergangenen Jahren „klassische Jugendarbeit“ gemacht, zum Beispiel Jugend-Gottesdienste, Freizeiten für Kinder und Jugendliche, Konfirmanden-Unterricht oder die Ausbildung der Jugendlichen für die „Jugendleiter-Card“. Die Arbeit in Kirchengemeinden begleite sie aber eigentlich schon ihr ganzes Leben lang, erzählt Isabell Ohl. „Ich finde es toll zu sehen, wie junge Menschen über sich hinauswachsen! Oft verhalten Jugendliche sich in den Angeboten ganz anders – und viel positiver – als ihre Familien sie einschätzen.“ Ihr besonderes „Steckenpferd“ ist die Theaterpädagogik, verrät die 39-Jährige. Dies wolle sie auch in Zukunft gern in ihre Arbeit einfließen lassen. Regional ist Isabell Ohl nun im Kirchenkreis verantwortlich für die Gemeinden Aachen, Kornelimünster-Zweifall und Stolberg.

Professionelle Jugendarbeit gestalten und neue Projekte entwickeln

Der bisherige Jugendreferent Axel Büker bleibt im Jugendreferat verantwortlich für die Gemeinden im Aachener Nordkreis und vor allem für die Projektentwicklung, die Arbeit mit Hauptamtlichen und die Vertretung des Kirchenkreises in zahlreichen Gremien. „Alle Arbeitsbereiche, die wir ab nun zu dritt abdecken, waren von einer Person allein nicht mehr auszufüllen“, sagt Büker über die Gründe der Erweiterung seines Referats. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten seien in den Kirchengemeinden viele Stellen in der Jugendarbeit abgebaut worden, aber gleichzeitig sei der Wunsch geblieben, professionelle Jugendarbeit vorzuhalten und zu gestalten. Mit einem neuen Konzept und einer neuen Struktur soll dies nun gewährleistet werden.

Im August Reise "Bis ans Mittelmeer"

Ihre neue Arbeitsstelle lernen Christina Pütz und Isabell Ohl jetzt kennen, indem sie viele Ferienspiel-Angebote im ganzen Kirchenkreis besuchen und sich mit den Kollegen, den Orten und den vorhandenen Möglichkeiten vertraut machen. Danach geht es gleich mit dem Jugendreferat auf große Fahrt: Im August begleitet das ganze Team, ergänzt durch zwei Aachener Journalisten, eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener auf der „umgekehrten Balkanroute“ von Aachen nach Thessaloniki. Unter dem Titel „Bis ans Mittelmeer“ ist es dabei das Ziel, mit Flüchtlingen, Helfern und anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. „Weil ich aus der Flüchtlingsarbeit komme, ist es für mich eine tolle Sache, mir auf der Reise mal ein Bild vor Ort zu machen und diese Eindrücke auch für die weitere Arbeit nutzen zu können“, freut sich Christina Pütz schon auf die neue Erfahrung.

"Fühlen uns jetzt schon als Teil der Gemeinschaft"

Für den Herbst steht dann das große Charity-Event „Casino-Nacht“ in Aachen an, und für das Frühjahr 2019 organisiert das Jugendreferat des Kirchenkreises wieder eine Fahrt zum Deutschen Evangelischen Kirchentag, der dieses Mal in Dortmund stattfindet. „Wir werden vieles beibehalten, aber natürlich auch neue Projekte entwickeln für unsere zukünftige Arbeit“, versprechen die Jugendreferenten. „Wir sind hier im Kirchenkreis Aachen so herzlich und wertschätzend aufgenommen, dass wir uns schon jetzt als Teil der Gemeinschaft fühlen“, strahlen Christina Pütz und Isabell Ohl. „Wir sind zusammen ein tolles Team, ergänzen uns gut und können hier sicher viel für die Jugendarbeit im Kirchenkreis auf die Beine stellen!“

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)