Der Superintendent

Von "bischöflichen Funktionen" ist häufig die Rede, wenn es um das Amt der Superintendenten im Rheinland geht. Und in der Tat: Von der seelsorgerlichen Begleitung und der Dienstaufsicht über die Mitarbeitenden im Kirchenkreis bis zur geistlichen Aufsicht über die Gemeinden - der "Sup" trägt große Verantwortung. Außerdem bleibt er auch Pfarrer einer Gemeinde - eine Tradition, die im Arbeitsalltag des Superintendenten deutlich machen soll, dass Kirche sowohl in der Gemeinde wie in der überregionalen Verbundenheit der Christen Gestalt annimmt.

Gesicht des Kirchenkreises

Nach außen tritt Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff als Repräsentant des Kirchenkreises Aachen in Erscheinung, etwa wenn eine Pfarrerin in ein neues Amt eingeführt oder ein Pastor ordiniert wird. Oder bei der Leitung der Kreissynode. Und auch, wenn die Evangelische Kirche bei politischen Anlässen oder im Gespräch mit den Mitchristen aus der Ökumene in Erscheinung tritt, steht der Superintendent mit seinem Gesicht für "den evangelischen Kirchenkreis".

Für die Öffentlichkeit meist unsichtbar ist der Großteil der Arbeit im "Hintergrund": Er ist Ansprechpartner für Fragen und Probleme der Kirchengemeinden, "visitiert" mit dem Kreissynodalvorstand in Abständen die Gemeinden, vermittelt, falls nötig, in Konflikten, ist zu Gast in den Presbyterien. Als ständiger Vertreter der Kreissynode hält er außerdem den Kontakt zur Landeskirche, nimmt an den regelmäßigen Superintendenten-Konferenzen teil, arbeitet als Synodaler bei den Landessynoden mit.

Leitung im Team

Zudem ist er Dienstvorgesetzter für die kreiskirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bestimmt mit dem KSV die Leitlinien und Schwerpunkte der Arbeit im Kirchenkreis Aachen, berät in regelmäßigen Dienstbesprechungen die aktuellen Anforderungen des kirchlichen Alltags. Dabei muss er praktische Fragen oft unter Zeitdruck entscheiden, etwa wenn es irgendwo "brennt" oder wenn eine tagesaktuelle Entwicklung eine schnelle Stellungnahme "der Kirche" verlangt. Vertreten wird der Superintendent dabei durch den Synodalassessor, und durch den Skriba. Alle drei beraten sich regelmäßig über alle anstehenden Fragen und teilen sich manche Aufgaben, so dass die Last des Superintendentenamts nicht immer nur auf den Schultern eines Amtsträgers lastet.