Liebe Leserinnen und Leser,

was stellen Sie sich vor, wenn Sie das Wort „Oberkirchenrat“ hören? Mir kommt da unwillkürlich ein älterer Herr mit Gehrock und Kneifer in den Sinn, irgendwo zwischen Wilhelm Busch und der Feuerzangenbowle. Wie falsch ich mit meinem Gedanken lag, konnte ich kürzlich erfahren, als die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland uns im Kirchenkreis Aachen besuchte – darunter auch die Oberkirchenrät*innen. Sehr interessiert, zugewandt und sympathisch waren die Gäste, teils sogar jung, und gar nicht verstaubt. 

Dass ich nicht wusste, wie die Kirchenleitung wirklich ist, liegt auch daran, dass ihr letzter Besuch als ganzes Gremium im unserem Kirchenkreis extrem lange zurückliegt. Nur Superintendent Bruckhoff kann sich noch erinnern, und er ist jetzt, kurz vor dem Ruhestand, schon 28 Jahre im Amt. Der Besuch, oder vielmehr die „Visitation“, war also für uns etwas ganz Besonderes. Nicht zuletzt deshalb, weil sie mit einem Treffen mit Oberbürgermeisterin Sybille Keupen im Rathaus begann, mit einer Gesprächsrunde im Ratssaal. Und dazu hat man selbst als Aachenerin ja nicht alle Tage die Gelegenheit. 

Anschließend besuchten die Mitglieder der Kirchenleitung viele Orte im Kirchenkreis, an denen herausragende Projekte vorgestellt und aktuelle Themen diskutiert wurden. Die große Beliebtheit der neu erbauten Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße kam dabei ebenso zur Sprache wie zum Beispiel das Projekt „Seelsorge online buchen“ oder das Engagement der Flüchtlingshilfe in Kohlscheid. Die Gäste, allen voran Präses Dr. Thorsten Latzel, hörten nicht nur zu, sondern gaben auch anregende Rückmeldungen und äußerten eigene Ideen. So rief Präses Latzel dazu auf, erfolgreiche finnische Modelle von Kirche zu betrachten und sich davon inspirieren zu lassen. Bei Finnland denke ich an endlose Wälder, Elche und jeden Tag Sauna – ob sich das wirklich auf Aachener Verhältnisse übertragen lässt? Aber schon beim „Oberkirchenrat“ hat man ja gesehen, dass ich meine klischeehaften Vorstellungen wohl revidieren muss. 

Wenn Sie sich selbst einen Eindruck vom Besuch der Kirchenleitung machen möchten, empfehle ich Ihnen den Bericht mit vielen Bildern in diesem Newsletter oder die Beiträge, die auch Videoclips enthalten, auf unserem neuen Instagram-Kanal: www.instagram.com/kirchenkreis.aachen

Mit freundlichen Grüßen,
Caren Braun

Öffentlichkeitsreferentin