Liebe Leser und Leserinnen,
„Euch soll es einmal bessergehen.“ Heutige Eltern kennen den Spruch von ihren Eltern. Diese hatten durch den zweiten Weltkrieg bittere Not erlebt, waren für ihr Leben durch traumatische Erlebnisse gezeichnet worden. Sie versprachen ihren Kindern eine bessere Zukunft. Ein lang andauernder wirtschaftlicher Aufschwung prägte das Lebensgefühl der folgenden Generationen: „Höher, weiter, schneller, mehr“.
Doch im Jahr 2023 ist die Hoffnung auf die Zukunft bedroht. Die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen, das Coronavirus, die wachsende Schere zwischen Arm und Reich und der Krieg in der Ukraine erschüttern die Fundamente, auf denen unsere Eltern Demokratie und Wohlstand gebaut haben. Und noch mehr verstört die Klimakrise. Die Aussichten sind nicht rosig. Trotzdem gilt entgegen aller Vernunft in vielen Bereichen des Lebens immer noch das alte Mantra. Als könnte das immer noch die Zukunft sichern. Doch wir verbrauchen mehr, als die Erde uns geben kann.
In der Bibel verspricht Gott seinem Volk eine bessere Zukunft. Er führt es aus der Sklaverei in Ägypten. Er gibt den Menschen die Zehn Gebote zu einem gelingenden Leben. Doch sie setzen durch ihren Egoismus alles aufs Spiel. Gott versorgt in der Wüste sein Volk mit Wachteln und Manna. Die Menschen nehmen mehr als sie brauchen, und das Essen verdirbt. Mühsam ist der Lernprozess, dass weniger mehr ist. Gott setzt sich für die Armen und Entrechteten ein. Doch die Menschen töten sogar seinen Sohn.
Wir können uns eine friedlichere und gerechtere Welt vorstellen, doch wir bekommen es allein nicht hin. Gott will, dass wir eine bessere Zukunft haben, wo die Erde für alle zum Leben reicht. „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jeremia 19,11) Gott traut uns zu, dass wir dazulernen. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen.
Es grüßt Sie herzlich
Pfarrerin Bärbel Büssow