Liebe Leserinnen und Leser,
der Beginn der Sommerferien markiert in jedem Jahr das Ende von Etwas und ist zugleich ein Moment, auf den sich sehr viele Menschen freuen.
Schülerinnen und Schüler sind froh, das Jahr hinter sich zu lassen und sechs Wochen nichts zu „müssen“. In den Gemeinden kehrt eine gewisse Ruhe ein, viele Gruppen und Kreise machen „Urlaub“. Es gibt eine Atempause im Kreislauf des Jahres.
In meinem Fall fällt diese Atempause dieses Jahr größtenteils aus – denn wir ziehen als Familie um und müssen aussortieren, Papiere ordnen, Abschied nehmen und packen.
Wenn ich diese Zeilen schreibe, liegt der intensive, emotionale, unglaublich wertschätzende und auch traurige Abschied von meiner jetzigen Gemeinde hinter mir. Nun richtet sich mein Blick langsam nach vorne, in den Sommer und das Neue.
London-Ost – das ist meine neue Stelle, in der ich ab August drei deutsche Gemeinden betreuen werde. Da ist St. Marien mit St. Georg, studentisch und kulturell lebendig, mit einem neuen Lutheran Hub. St. Albans und Luton vor den Toren Londons, mit engagierten Familien und allem, was Gemeinde ausmacht. Die dritte im Bunde ist die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, in der Bonhoeffer in den 30er Jahren arbeitete und die sich bis heute als Ort der Begegnung versteht. Sie sehen, mich erwartet viel Neues.
Auch auf die Menschen und Gemeinden hier wartet Neues: Was führen wir weiter und was machen wir neu nach Corona – oder auch: mit Corona. Man kann einen Hauch von Aufbruchstimmung mitten in mancher Struktur- und Spardiskussion spüren und den Willen, zu gestalten statt sich einfach nur zurückzuziehen.
Wir sind in allen Abschieden doch auch mit so vielem gesegnet. Ich hoffe, dass uns die Dankbarkeit darüber durch manche Trauer trägt.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie als einzelne und als Gemeinden Abschiede und Aufbrüche bewusst miteinander begehen und die Früchte davon genießen können!
Gott befohlen – and farewell!
Ihre und Eure Silke Halfmann