„Spannendes Wochenende mit guten und intensiven Gesprächen“

Kreissynodalvorstand visitierte Gemeindebereich Aachen-West – Kirchenneubau und veränderte Abendmahlsliturgie Hauptthemen der Gemeindeversammlung

Ein „spannendes Wochenende mit guten und intensiven Gesprächen“ verbrachten die Mitglieder des Kreissynodalvorstands Anfang September im Gemeindebereich Aachen-West. Denn das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Aachen visitierte den Aachener Gemeindebereich, in dem sich das Dietrich-Bonhoeffer-Haus, das Gemeindezentrum Arche und die Paul-Gerhardt-Kirche befinden und tauschte sich dabei umfassend mit Pfarrerinnen und Pfarrern, dem Presbyterium, anderen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie Gemeindegliedern aus. „Wir, also der KSV, sind so etwas wie ‚der kollektive Bischof‘“, stellte Superintendent Hans-Peter Bruckhoff am Sonntag im Gottesdienst im Bonhoeffer-Haus sich und die anderen Besucher der Gemeinde vor. Bei der Visitation besucht der KSV in regelmäßigen Abständen jede Gemeinde und macht sich dabei ein Bild von der dortigen Arbeit, von positiven Entwicklungen und Problemen und bringt Anregungen und Impulse aus eigenen Erfahrungen ein.

Viele Gemeindeglieder beteiligten sich an Arbeitsgruppen

Die Visitation im Aachener Westen begann am Samstagnachmittag in der Paul-Gerhardt-Kirche mit Gesprächen in sechs Arbeitsgruppen zu den Themen Gottesdienst, Kirchenmusik, Kinder- und Jugendarbeit, Besuchsdienst- und Seniorenarbeit, Trauerarbeit und Diakonisches Handeln. Die Gruppe zur Trauerarbeit moderierte Pfarrerin Bettina Donath-Kreß, die aktuell auch Vorsitzende des Bereichspresbyteriums ist. „Ich fand die Visitation sehr fruchtbar und besonders hat mich beeindruckt, wie viele Gemeindeglieder sich an den Arbeitsgruppen beteiligt haben“, sagte sie. „Ich denke, dass alle Haupt- und Ehrenamtlichen da waren, und fast 60 Gemeindeglieder.“

Drei Gottesdienste mit besonderer Gestaltung

Sehr gut besucht waren auch die Gottesdienste am Sonntagmorgen, die an allen drei Orten gleichzeitig stattfanden, alle mit einer besonderen Gestaltung: In der Paul-Gerhardt-Kirche sang der Paul-Gerhardt-Chor und die neuen Konfirmanden stellten sich vor, in der Arche spielte das Blockflötenensemble „Westwind“, und im Dietrich-Bonhoeffer-Haus sang der Chor von Arche und Bonhoeffer-Haus. An den Gottesdienst im Bonhoeffer-Haus schloss sich eine Gemeindeversammlung an, in der es um die Veränderung der Abendmahlsliturgie ging, die im Gemeindebereich derzeit erarbeitet wird, und um den Kirchenneubau an der Vaalser Straße, für den nun der Name „Genezareth-Kirche“ beschlossen wurde. (Eine ausführliche Meldung dazu lesen Sie hier.)

Superintendent dankt dem Gemeindebereich West

„Ich verdanke dem Gemeindebereich Aachen-West eine ganze Menge“, sagte Superintendent Bruckhoff vor dem Beginn der Gemeindeversammlung. „Über lange Jahre war Mario Meyer als Vorsitzender des Aachener Gesamtpresbyteriums für mich ein vertrauensvoller Partner, und aus Ihrem Gemeindebereich haben auch Mitglieder den KSV über Jahre entscheidend verstärkt.“

Stärkung des Glaubens und Hilfe für andere

Nach der Vorstellung des aktuellen Stands der Neubaupläne durch Baukirchmeister Karsten Fricke sagte der Superintendent: „Mein Eindruck von dieser Visitation ist, dass Sie schon jetzt das leben, was Sie sich auch für den Neubau vorgenommen haben: die Stärkung des Glaubens und die Hilfe für andere.“ Er dankte den Anwesenden dafür, mit dem KSV so offen empfangen worden zu sein und ein so vielfältiges und aktives Gemeindeleben erfahren zu haben. In Hinblick auf die Genezareth-Kirche sagte Bruckhoff: „Mit dem Kirchenneubau setzen Sie ein Zeichen gegen den Zeitgeist. Wir brauchen einen solchen Sakralbau, nicht weil wir so gut sind, sondern weil die Botschaft so gut ist! Wir legen damit gleichzeitig ein Sparkonzept vor und setzen ein positives neues Zeichen in Aachen.“

Nicht "aufsichtsmäßig", sondern förderlich

Über den Besuch des KSV in ihrem Gemeindebereich äußerten sich auch die Visitierten zufrieden. „Ich fühle mich dadurch nicht kontrolliert“, sagte zum Beispiel Presbyter Christian Kluth. „Es war zwar viel Aufwand in der Vorbereitung, aber an dem Wochenende ganz entspannt. Ich fand es nett, mit den KSV-Mitgliedern noch mal näher in Kontakt zu kommen.“ Auch Pfarrer Wolfram Witthöft empfand den Besuch nicht als „aufsichtsmäßig“, sondern als förderlich. „Manchmal braucht man einfach Leute aus dem Nachbarbezirk, um über manche Themen zu sprechen“, sagte er. „Eigentlich könnte man das ja auch sonst mal machen, aber im Alltag kommt man oft nicht dazu.“

(Text: C. Braun)