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Das Salz in der Suppe der Gemeinden
"Wir sind die Kleinen in der Gemeinde - ohne uns läuft gar nichts, ohne uns geht’s schief..." - in diesem Lied, in dem es weiter heißt: "Wir sind das Salz in der Suppe der Gemeinde", drückt sich das Selbstverständnis evangelischer Kindergärten aus.
Wie definieren evangelische Tageseinrichtungen für Kinder ihre Aufgabe in der heutigen Zeit?
- Die Kindergärten stehen exemplarisch für die Arbeit der Gemeinden mit Kindern und Familien. Kinder brauchen Gemeinden, die sie ernst nehmen und ihnen Raum bieten. Im evangelischen Kindergarten finden Kinder Lebens- und Gestaltungsraum, in dem sie den Zusammenhang von Leben und Glauben erfahren können.
- Viele Familien haben sich aus der religiösen/christlichen Erziehung zurückgezogen oder können sie nicht mehr leisten. Der Kindergarten ist oft der einzige Ort, an dem Grundlagen der christlichen Erziehung gelegt werden, an dem religiöses Lernen an Erfahrungen und in Lebenszusammenhängen geschieht und an dem gemeinsames Leben, Glauben und Lernen im Alltag eingeübt wird.
- Kinder und ihre Familien brauchen Tageseinrichtungen, die in ihrer Angebotsvielfalt den unterschiedlichen Lebensrealitäten gerecht werden. Evangelische Tageseinrichtungen bieten Hilfen bei den vielfältigen Belastungen, die die Familien tragen. Das gilt besonders für Alleinerziehende und ausländische Familien.
- Kinder brauchen Erzieherinnen und Erzieher, die in der Lage sind, mit den sich ständig verändernden Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft umzugehen und die vielfältigen Ausdrucksweisen von Kindern zu verstehen. Erzieherinnen und Erzieher begleiten und unterstützen Kinder und Eltern nicht zuletzt auch bei der Suche nach religiösen Ausdrucksformen.
- Der Rückgang der Kirchensteuermittel läßt manche Gemeinde darüber nachdenken, wie sie die Arbeit der Tageseinrichtungen auch in Zukunft finanzieren kann. Immerhin beläuft sich der Trägerteil auf ein Drittel der anfallenden Kosten. Die restlichen Kosten werden durch Elternbeiträge und Kommunen gedeckt. Das bedeutet zurzeit pro Platz und Monat etwa 60 Euro. Hier müssen neue Wege und Formen gesucht und gefunden werden. Die Arbeit der Kindergärten wird vom Kirchenkreis durch ein Team unterstützt, das die Leiterinnen regelmäßig zu einem Austausch einlädt, Fortbildungen organisiert und theologische Gespräche anbietet.
- Ein synodaler Kindergartenausschuss unterstützt diese Arbeit.