Westdeutscher Förderkreis von Oikocredit

Kredite statt Spenden, Eigenständigkeit statt Abhängigkeit, Geschäftspartner statt Geldgeber – diese Alternativen stecken hinter Oikocredit.
Der Westdeutsche Förderkreis von Oikocredit ist ein interessantes Experiment alternativer Entwicklungshilfe, an dem sich der Kirchenkreis Aachen und fünf seiner Gemeinden seit mehr als 35 Jahren beteiligen.

„Ob ich das Geld wohl jemals wiedersehe?“, werden sich manche gefragt haben, als im April 1979 der Rheinische EDCS-Förderkreis gegründet wurde. Aber wichtiger als der mögliche Verlust ihrer Kapitalanlage war es den Pionieren der Ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft, neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit auszuprobieren. Für dieses Experiment in Sachen Gerechtigkeit wollten sie gern ein paar hundert oder tausend Mark riskieren.

Eine soziale Geldanlage

Im Kirchenkreis Aachen haben sich neben dem Evangelischen Kirchenkreis Aachen selbst die Kirchengemeinden Aachen, Alsdorf, Herzogenrath, Kornelimünster-Zweifall und Roetgen beteiligt. Sie halten zusammen Anteile im Wert von mehr als 200.000 Euro. Die insgesamt 7.000 Mitglieder des Förderkreises haben rund 160 Millionen Euro angelegt. Das Anlagekapital von Oikocredit International betrug Ende 2019 über eine Milliarde Euro. Damit ist die ökumenische Genossenschaft in Europa einer der führenden privaten Finanzierer von Mikrofinanzierungsprogrammen.

Mit den daraus vergebenen Darlehen konnten sich inzwischen Hundertausende in den armen Ländern eine bessere Existenz aufbauen. Diese Menschen haben sich als verlässliche Partner erwiesen: Die Abschreibungsquote lag in den letzten Jahren regelmäßig unter zwei Prozent. Oikocredit zahlt seinen Anlegern außerdem eine moderate Dividende, in den letzten Jahren lag diese bei ein bis zwei Prozent.


Finanzergebnisse 2019 von Oikocredit - Positive Entwicklung

Die Genossenschaft Oikocredit, die weltweit als Sozialinvestor tätig ist, hat ihr Jahresergebnis für 2019 veröffentlicht. Die Genossenschaft hat große Fortschritte bei der Verschlankung ihres Geschäftsmodells erzielt. Sie konnte ihre Anlegerbasis weiter ausbauen und erhielt positives Feedback von den Organisationen, die sie finanziert. Helmut Pojunke, Geschäftsführer des in Bonn ansässigen Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit, freut sich über die stabile Entwicklung der Genossenschaft, „die ermöglicht, dass die Anleger*innen mit einer Dividende beteiligt werden können.“ Die positive Entwicklung spiegele sich auch im Förderkreis, der 2019 sein 40-jähriges Bestehen feierte.
Der gesamte Finanzbericht für 2019 ist HIER zu finden.