Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf
Dörfliche Atmosphäre, engagiertes Gemeindeleben
Die Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf mit rund 4.500 Gemeindegliedern umfasst die Ortsteile Beggendorf, Baesweiler, Oidtweiler, Altmerberen, Setterich, Loverich, Floverich, Pufendorf und Siersdorf. Zum 1. Januar 2019 fusionierten die beiden benachbarten Kirchengemeinden Baesweiler und Setterich-Siersdorf zu einer Gesamtgemeinde, um die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft gemeinsam besser bewältigen zu können.
Mit der Einstellung der Kohleförderung und der Ansiedlung von Gewerbebetrieben, die die Nähe zur technischen Hochschule Aachen nutzen, zeichnet sich auf längere Sicht eine Umstrukturierung ab. Der Zuzug erfolgt jetzt nicht mehr ausschließlich wegen der Arbeitsplätze, sondern auch wegen der Wohnqualität.
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Wurzeln im Bergbau
Ihre Entstehung verdankt die evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf dem Kohlebergbau. Durch die Inbetriebnahme der Zeche Carl-Alexander kamen nach dem ersten Weltkrieg verstärkt evangelische Familien in das ehemals von der Landwirtschaft geprägte Baesweiler. In das zuvor rein katholische Setterich zogen sogar erst in den 50er Jahren in nennenswertem Umfang Protestanten. 1953 begann der Eschweiler Bergwerksverein, in Setterich und Siersdorf Wohnungen zu bauen. Die Neubürger fanden Arbeit in der neu eröffneten Zeche Emil Mayrisch in Siersdorf. Auch für zahlreiche Kriegsflüchtlinge wurde die Gemeinde Heimat.
So umfasst die Gemeindegeschichte vier Abschnitte: Der erste dauerte von 1927 bis 1953: In dieser Zeit wurden die Protestanten in Baesweiler und den umliegenden Dörfern von Alsdorf aus betreut. Zentrum des Gemeindelebens war die Friedenskirche in Baesweiler, die am Reformationstag des Jahres 1927 ihrer Bestimmung übergeben wurde. In einem festlichen Gottesdienst am Reformationstag 2007 feierte unsere Kirchengemeinde diesen 80. Geburtstag des heutigen zentralen Gotteshauses der Gemeinde. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Gürtler daran, dass neben dem Geburtstag unserer Kirche vor allem auch der Geschichte der Menschen unserer Gemeinde gedacht werden soll:„Gott hat einen Traum, den er mit uns hier in Baesweiler seit 80 Jahren träumt. Den Traum, wie Menschen zusammen leben können, ohne sich zu streiten.“
Nach vierjähriger Eigenständigkeit der Baesweiler Kirchengemeinde in den 50er Jahren, dem zweiten Abschnitt, wurde die Gemeinde 1957 in zwei Gemeinden aufgeteilt, da die Zahl der Mitglieder stark angewachsen war. Von 1964 bis 2018 bestanden so die selbständigen Gemeinden Setterich-Siersdorf und Baesweiler nebeneinander. Seit dem 1. Januar 2019 hat mit dem erneuten Zusammengehen der beiden Gemeinden ein neuer "alter" Abschnitt begonnen.
Zentrum des gemeindlichen Lebens der fusionierten Gemeinde ist seitdem die Friedenskirche in Baesweiler mit dem angrenzenden Gemeindehaus. Hier treffen sich die Gruppen und Kreise zu ihren verschiedenen Aktivitäten. Es gibt einen Tanzkreis, einen Literaturkreis, einen Bibelgesprächskreis, die Frauenhilfe, das Männerwerk, einen Handarbeitskreis, einen Kirchenchor, eine Mutter-Kind-Gruppe, einen Helferkreis und manches mehr. Die Gnadenkirche in Setterich und die Erlöserkirche in Siersdorf werden nicht mehr als Gottesdienststätten genutzt.
Ein Schwerpunkt des Gemeindelebens in den Bezirken Setterich-Siersdorf ist die Kindergruppenarbeit. Nicht nur ein dreigruppiger Kindergarten, sondern auch mehrere Krabbel-, Vorkindergarten- und Kindergruppen in dem großen Gemeindezentrum in Setterich sorgen für Leben in der Gemeinde. Ein weiterer bunter Tupfer im Gemeindeleben: In zwei Gemeindebüchereien halten die Bezirke eine Fülle an Lesestoff für die Gemeindeglieder bereit.
Nach der großen kommunalen Gebietsreform 1972 liegt die evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf im Gebiet zweier Kommunen: Beggendorf, Baesweiler, Oidtweiler, Altmerberen, Setterich, Puffendorf, Loverich und Floverich gehören zur Stadt Baesweiler (Landkreis Aachen), Siersdorf hingegen wurde in die Kommunalgemeinde Aldenhoven (Kreis Düren) eingegliedert.