Unersetzliche Ansprechpartner nicht nur für die Gefangenen

Viele der rund 800 Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Aachen sind zu langen Haftstrafen verurteilt. Nur wenige finden in den Arbeitsbetrieben der Anstalt Arbeit. Die Regelbesuchszeit beläuft sich auf drei Stunden im Monat. Ein täglicher Hofgang für eine Stunde ist erlaubt.

Die Pfarrer der Gefängnisseelsorge betreuen die Gefangenen in der Regel durch Besuche auf den Zellen, wenn nötig stehen auch Gesprächsräume auf den Haftfluren zur Verfügung. Zahlreiche Gefangene besuchen die angebotenen Bibelstunden, die teilweise von ehrenamtlichen Betreuern vorbereitet und gestaltet werden.

Die Seelsorge arbeitet am Vollzugsziel der Wiedereingliederung intensiv mit. In Absprache mit der Anstaltsleitung fördert sie den Zusammenhalt der Familien, die die Häftlinge nach verbüßter Haft gegebenenfalls aufnehmen. Sie ermöglicht Sonderbesuche der Angehörigen und – seltener – Ausführungen. Spiel- und Gesprächsgruppen mit Gästen von draußen sowie monatliche Kinobesuche sind willkommene Abwechslungen für Menschen, die zum Teil mehrere Jahrzehnte im Gefängnis bleiben.

Aufgaben des Pfarrers

Zu den Aufgaben des Pfarrers gehören in erster Linie Gottesdienste und Seelsorgegespräche. Häufig sind die Pfarrer bei der Krisenintervention vor allem bei neu inhaftierten Gefangenen gefragt. Sie kümmern sich um durch die Haft in Mitleidenschaft gezogenen Familien und organisieren Familien- und Sonderbesuche und die Begleitung der kirchlich engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Nicht zuletzt werden sie häufig auch um soziale Unterstützung der Häftlinge und ihrer Angehörigen gebeten.


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Video-Clip "Gefängnis-Seelsorge" mit Pfarrerin Sabine Reinhold - zur Vorstellung dieses Seelsorgebereichs bei der EKiR-Landessynode 2022