Die „Regionalsynode Energie“ der Kirchenkreise Aachen, Jülich, Gladbach-Neuss, Köln-Nord und Krefeld-Viersen, die gut evangelische 460.000 Christinnen und Christen vertreten, tagte Anfang Juli in Jüchen.
Als Gäste waren gekommen Oliver Krischer (MdB Bündnis90/GRÜNE), Dirk Jansen vom BUND und Antje Grothus (Buirer für Buir und Mitwirkende beim Kohlekompromiss). Michael Friedrich, zuständig bei Greenpeace Energy eG für Politik und Kommunikation, stellte den Anwesenden die Vorteile bürgerschaftlichen Engagements beim anstehenden Strukturwandel in der Region vor.
Richtungsweisender Beschluss
Die Synodalen fassten am Ende einer intensiven und sachkundigen Diskussion einen richtungsweisenden Beschluss, der die Ergebnisse des Kohlkompromisses zu einer fruchtbaren Ausgestaltung im Rheinischen Revier führen soll. Die Ergebnisse der synodalen Beratungen wurden dann am 8. Juli beim Pressegespräch in Jülich der Öffentlichkeit vorgestellt. Anwesend waren dort die Superintendenten Jens Sannig (Kirchenkreis Jülich und Präses der Regionalsynode Energie) und Dietrich Denker (Kirchenkreis Gladbach-Neuss) sowie Michael Friedrich von Greenpeace Energy.
Die evangelischen Kirchenkreise im Rheinischen Revier fordern von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet schnelle und konkrete Maßnahmen für einen klima- und sozialverträglichen Strukturwandel. Dazu zählt vordringlich der rasche Ausbau erneuerbarer Energien auf bislang dem Braunkohletagebau gewidmeten Flächen, wie die Kirchenkreise auf ihrer Regionalsynode Energie am Freitagabend in Jüchen beschlossen. „Fast ein halbes Jahr nach dem Abschlussbericht der Kohlekommission hat die Landesregierung noch keinen klaren Plan vorgelegt, wie sie den Kohleausstieg im Rheinischen Revier und dessen Umbau zu einer Erneuerbare-Energien-Region anpacken will“, sagte Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich, heute auf einer Pressekonferenz. „Dabei drängt die Zeit, wie der immer stärker sichtbare Klimawandel eindringlich beweist. Wir sind insbesondere der jungen Generation wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz schuldig. Hier muss auch NRW liefern.“
Offener Brief an die Landesregierung
Ein entsprechender Brief wurde an Ministerpräsident Armin Laschet versandt. „Wir erwarten, dass die Landesregierung im Rahmen ihrer Flächenplanungskompetenz unverzüglich die Voraussetzungen für die Energiewende im Rheinischen Revier schafft“, sagte Superintendent Dietrich Denker vom Kirchenkreis Gladbach-Neuss. „Für uns gehört dies eindeutig zur Umsetzung des Kohlekompromisses, dessen vollständige Einhaltung Herr Laschet ja selbst immer wieder anmahnt.“