Presbyteriumswahl: Online-Abstimmung in Aachen-Mitte und Stolberg gut genutzt

Presbyterien werden am Sonntag, 10. März, oder Sonntag, 17. März, in ihr Amt eingeführt - Ehrenamtliche nehmen Leitungsverantwortung in ihren Gemeinden wahr

Alle vier Jahre werden in der Evangelischen Kirche im Rheinland die Gemeindeleitungen neu zusammengesetzt. Die für vier Jahre gewählten ehrenamtlichen Mitglieder eines Presbyteriums übernehmen gleichberechtigt mit den Pfarrerinnen und Pfarrern die Verantwortung für die Arbeit der örtlichen Kirchengemeinden. Auch im Evangelischen Kirchenkreis Aachen beginnt im März die neue Amtszeit für die Presbyterien. Dabei fand in diesem Jahr, am vergangenen Sonntag, nur in zwei Kirchengemeinden eine tatsächliche Wahl statt: im Bezirk Aachen-Mitte und in der Kirchengemeinde Stolberg. In den übrigen Gemeinden entsprach die Zahl der Kandidierenden der Zahl der verfügbaren Plätze, oder lag teils sogar darunter, so dass eine Wahl sich erübrigte.

Namen der Gewählten werden in den Gottesdiensten am Sonntag, 25. Februar, genannt

Wer in der Gemeinde Stolberg und im Bezirk Aachen-Mitte gewählt wurde, darf erst nach einer Frist von fünf Tagen bekanntgegeben werden, wenn alle Gewählten die Wahl angenommen haben. Die Namen der Gewählten werden jeweils im Gottesdienst am Sonntag, 25. Februar, genannt. Was aber schon jetzt ersichtlich ist: Die erstmalige Möglichkeit der Stimmabgabe im Internet wurde gut angenommen. In Stolberg wählten 327 Personen online und 113 auf Papier. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 7,01 Prozent. In Aachen-Mitte entschieden sich 209 Wahlberechtigte für die digitale Beteiligung, nur 50 für das analoge Verfahren in Präsenz, einige weitere für die Briefwahl. Die Wahlbeteiligung betrug dort 5,1 Prozent. Während in Aachen-Mitte die meisten Online-Wählerinnen und -Wähler im Alter zwischen 20 und 39 Jahre waren, erwies sich die Abstimmung im Internet bei den Stolberger Berechtigten auch unter den Älteren ab 60 Jahren als sehr beliebt.

 

Online-Stimmabgabe erleichtert beiden Seiten die Wahl

"Bei uns war die Stimmung am Wahltag wunderbar", sagte der Stolberger Pfarrer Axel Neudorf. "Es kamen auch Menschen, die vorher noch nie gewählt hatten, und die hohe Wahlbeteiligung im Internet hat uns ebenso gefreut." Pfarrerin Bärbel Büssow gab ihre eigene Stimme analog an der Wahlurne im Annasaal ab. In Aachen-Mitte habe die Wahlbeteiligung insgesamt ungefähr so hoch gelegen wie in den Vorjahren auch, aber mit einer auffällig hohen Beteiligung im Internet. "Die Online-Stimmabgabe ist gut für die Wahlberechtigten und auch für den Wahlvorstand, da sie die Stimmauszählung wesentlich erleichtert", meinte Pfarrerin Büssow. "Die Online-Wahl ist heute zeitgemäß und für das nächste Mal wieder sehr zu befürworten."

Mehr Kandidierende in den Gemeinden gesucht

Für die nächste Wahl im Jahr 2028 wünschen die Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Aachen sich allerdings mehr Ehrenamtliche, die bereit sind, sich in der Gemeindeleitung zu engagieren und sich zur Wahl zu stellen. Genauso viele Kandidierende wie zu besetzende Plätze im Presbyterium gab es in den drei übrigen Bezirken der Kirchengemeinde Aachen sowie in den Kirchengemeinden Kornelimünster-Zweifall, Roggendorf, Monschauer Land, in den Lydia-Gemeinde Herzogenrath und in der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal. In den Kirchengemeinden Baesweiler-Setterich-Siersdorf und in der Christusgemeinde Alsdorf-Würselen-Hoengen-Broichweiden konnten nicht alle Presbyterstellen besetzt werden.

Unterbesetzte Presbyterien können noch ergänzt werden

Die Amtsbezeichnung "Presbyter" leitet sich vom griechischen Wort für „Älteste“ ab. Presbyterinnen und Presbyter nehmen gemeinsam mit den Pfarrerinnen und Pfarrern die Leitungsverantwortung für alle Belange der Arbeit ihrer Kirchengemeinden wahr. Das Presbyterium trifft Entscheidungen zum Beispiel über die Schwerpunkte der Gemeindearbeit, die Gottesdienstordnung, die Verteilung der Gelder, die Einstellung von Mitarbeitenden oder die Wahl des Pfarrers oder der Pfarrerin. Jedes Presbyterium wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende und Ansprechpersonen für bestimmte Aufgaben in der Gemeinde wie Jugendarbeit, Bauangelegenheiten oder Finanzen. Wer sich in den Gemeinden bzw. Wahlbezirken, in denen bei dieser Wahl nicht die nötige Zahl an Presbyteriumsmitgliedern erreicht wurde, noch für die Mitarbeit in der Gemeindeleitung interessiert, kann auch später noch zum Presbyterium durch Berufung hinzukommen. In diesem Fall können daran Interessierte gerne den oder die Presbyteriumsvorsitzende oder eine Pfarrperson ansprechen.

Einen informativen Überblick über Wahlbeteiligung und -erkenntnisse hat die Evangelische Kirche im Rheinland herausgegeben.

Alle Gottesdienst-Termine mit Hinweisen auf die Einführungen der Presbyterien finden Sie hier.