Szenische Lesung macht Grauen des Ersten Weltkriegs spürbar

Pfarrer Erik Schumacher und Schauspieler Daniel Kröhnert im Evangelischen Gemeindehaus Schleiden - Kriegsparolen und Elend der Opfer heute noch aktuell

In Kooperation mit dem Schleidener Künstlerfestival “Sie sind jung und brauchen das Geld” haben Pfarrer Erik Schumacher und Schauspieler Daniel Kröhnert am Sonntag im Evangelischen Gemeindehaus Schleiden eine szenische Lesung mit Texten zum Ersten Weltkrieg veranstaltet. Unter dem Titel “Hurra mit Kriegsgebrüll - die Eifel zwischen Heimatfront und Schlachtfeld” trug Daniel Kröhnert in beeindruckender Weise aus Feldpostbriefen und Tagebucheinträgen Eifeler Soldaten vor. Deutlich wurde dabei, wie auch das Schleidener Tal durch den Wahnsinn und den Schrecken des Krieges betroffen war. Moderiert wurde die Veranstaltung von Pfarrer Erik Schumacher, der auch Bezüge zur Gegenwart aufzeigte. "Es stellt sich die Frage, welche Mechanismen damals am Werke waren, um die Jugend für den Krieg zu begeistern und zu verführen", sagte Pfarrer Schumacher. "Es sind Mechanismen, die auch heute wieder zu funktionieren scheinen." An die fast 90 Zuhörer gerichtet fragte er deshalb weiter: "Wie kann unser Beitrag zu einem gerechten Frieden heute aussehen?"

Gottesdienst setzte sich ebenfalls mit dem Ersten Weltkrieg auseinander

Auch der Gottesdienst am Sonntagmorgen hatte sich mit dem Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Schumacher gemeinsam mit dem Gemeindepädagogen Jan Wattjes und Konfirmanden der Trinitatis-Kirchengemeinde gestaltet. Die Predigt wurde durch eine Präsentation von Texten und Bildern aus der Lokalzeitung, Reden des Kaisers und führender kirchlicher Vertreter von vor 100 Jahren ergänzt, sowie von Gedichten von Else Lasker-Schüler.