Alle Kindergarten-Plätze im Kirchenkreis belegt

Die evangelischen Kitas im Kirchenkreis betreuen derzeit 486 Kinder - 45-Stunden-Woche am gefragtesten - 54 "U3"-Plätze für die Kleinsten

In den Debatten im Düsseldorfer Landtag ist die Neuregelung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) mit der Abschaffung der Elternbeiträge im letzten Kindergartenjahr noch immer ein Streitthema. Was die NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) als "Meilenstein" und "Modernisierungsschub" bezeichnet, ist für die Opposition "Murks" und "ein heilloses Chaos". Und nicht nur Politiker stellen das neue Gesetz infrage: Das Aachener Verwaltungsgericht kam zu der vorläufigen Einschätzung, dass die Regelung der Zuschüsse gegen das Grundgesetz verstößt. Vermutlich muss das Bundesverwaltungsgericht in dieser Sache entscheiden.

Sieben Familienzentren und eine Kindertagesstätte in evangelischer Trägerschaft

Auch die acht evangelischen Einrichtungen für Vorschulkinder im Kirchenkreis Aachen verfolgen aufmerksam die Entwicklungen zum "Kibiz" - denn was in Düsseldorf beschlossen wird, müssen sie konkret umsetzen. In der Stadt Aachen gibt es ein Familienzentrum und eine Kindertagesstätte in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde, in Alsdorf zwei evangelische Familienzentren und je ein Familienzentrum in Setterich-Siersdorf, Herzogenrath-Merkstein, Stolberg und Würselen.

74 pädagogische Mitarbeitende betreuen 486 Kinder

In den acht Einrichtungen sind zurzeit insgesamt 74 Mitarbeitende beschäftigt, die 486 Kinder betreuen. "Wir haben eine gute Nachfrage nach unseren Plätzen", sagt Christine Alderson, die im Verwaltungsamt des Kirchenkreises zuständig für die Belange der Kindertagesstätten ist. "Die Plätze in den evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis sind alle voll belegt."

"Viele Familien sind auf lange Betreuungszeiten angewiesen"

Unter den fast 500 Plätzen werden 54 für die Betreuung von Kindern im Alter unter drei Jahren angeboten. Am gefragtesten bei den Eltern ist ein Betreuungsumfang von 45 Wochenstunden. Jedoch ist die Zahl solcher Plätze, die die Einrichtungen anbieten dürfen, beschränkt. "In vielen Familien müssen beide Elternteile arbeiten, und häufig kommen zur eigentlichen Arbeitszeit auch noch lange Wege zur Arbeitsstelle", weiß Christine Alderson. "Deshalb sind viele Familien auf die 45-Stunden-Woche angewiesen." Zurzeit ist im Kirchenkreis nur ein einziges Kind für die 25-Stunden-Betreuungswoche gebucht, 248 nehmen die 35-Stunden-Betreuung in Anspruch und 237 die 45 Stunden.

Neue Regelungen seit 1. August in Kraft

Dies sind einige der Neuregelungen, die mit der ersten Änderung des Kibiz seit dem 1. August in Kraft sind:

  • Das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung wird beitragsfrei gestellt.
  • Die Landesförderung für Einrichtungen, die als Familienzentrum zertifiziert sind, erhöht sich auf 13.000 Euro jährlich.
  • Rauchen ist in Einrichtungen zur Kinderbetreuung generell ganz verboten, egal ob in An- oder Abwesenheit der Kinder.
  • Jedes Kind muss einmal jährlich zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt medizinisch untersucht werden.
  • Die Möglichkeiten der Elternbeiräte der Kindertagesstätten Einfluss zu nehmen, sind erweitert worden.

Mit den Gesetzesänderungen hatten sich die Evangelischen Kirchen in NRW mit ihrer Diakonie und den Fachverbänden nicht zufrieden geäußert. Auch Christine Alderson sieht das "Kibiz" kritisch: "Für unsere Einrichtungen reichen die durch das Kibiz im Jahr 2008 eingeführten Pauschalen nicht aus. Wir hätten uns mit der Gesetzesnovelle vor allem höhere Pauschalen für die Entlohnung unserer Erzieherinnen gewünscht."

Anmeldungen in den Kindertagesstätten jederzeit möglich

Eltern, die ihr Kind in einer der Kindertagesstätten in evangelischer Trägerschaft im Kirchenkreis Aachen anmelden möchten, können dafür jederzeit das Gespräch mit der Leiterin der Einrichtung suchen. Alle Namen und Kontaktdaten finden Sie hier