Viele Jugendliche beten gemeinsam bei der sechsten Aachener „Nacht der Lichter“

Besinnung und Gesänge aus Taizé im Dom - Austausch bei einer Tasse Tee im Haus der Evangelischen Kirche

Während sich draußen die Menschenmassen über den gerade eröffneten Weihnachtsmarkt drängten, standen am Samstagabend im Dom Ruhe und Besinnung im Mittelpunkt. Etwa 800 Gläubige waren zur „Nacht der Lichter“ gekommen, zum ökumenischen Abendgebet mit Liedern aus Taizé. Dicht gedrängt saßen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene auf Decken und kleinen Holzschemeln im Innenraum des Oktogons. Unter den Gästen waren auch Superintendent Hans-Peter Bruckhoff und Bischof Heinrich Mussinghoff.

Veranstaltung ökumenisch organisiert

Das Abendgebet war eine Mischung aus den meditativen Taizé-Gesängen, besinnlichen Texten, Fürbitten und Lesungen, etwa aus dem Paulus-Brief an die Philipper und dem Markus-Evangelium. Ein zentraler Bestandteil war auch die Stille für das persönliche Gebet. Zum sechsten Mal feierten Gläubige aller Konfessionen aus dem gesamten Kreis Aachen die „Nacht der Lichter“ mit einem Taizé-Gebet im Dom und einem anschließenden geselligen Austausch im Haus der Evangelischen Kirche. In über 100 Städten in ganz Deutschland fanden ähnliche Andachten statt.

Organisiert hat den Abend das Jugendkirchenprojekt "Kafarnaum" gemeinsam mit der Abteilung „Kirchliche Jugendarbeit“ des Bistums Aachen und dem Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Aachen. Musikalisch unterstützt wurden die vielen Sänger im Dom vom Chor des Pius-Gymnasiums.

Frère Norbert zur Nacht aus Taizé angereist

„Jugendliche kommen für eine Woche zu uns nach Taizé, um dort Abstand vom Alltag zu erfahren, gemeinsam zu beten und über den Glauben zu sprechen“, sagte Frère Norbert während des Abendgebets, der sich freute, den Besuch einmal erwidern zu können. „Was wir hier machen, ist ganz schlichtes miteinander Beten, aber dabei können wir viel voneinander lernen.“ Besonders bei jungen Gläubigen ist Taizé beliebt, wie auch Lena Braun-Rottländer bestätigt, Jugendreferentin bei der evangelischen Kirche. Mehrmals im Jahr organisieren Gemeinden aus dem Kreis Aachen Fahrten zu dem Wallfahrtsort im französischen Burgund, und vielerorts finden regelmäßig Taizé-Gebete statt. 

Taizé-Jugendtreffen im Dezember in Berlin

Man könne dort unheimlich viele Leute kennenlernen, die ebenfalls noch auf der Suche seien, erklärt Anna-Lena Kroner die Faszination von Taizé. „Es ist ein tolles, sehr emotionales Zusammensein, bei dem viel gelacht und auch geweint wird.“ Die 18-Jährige hat die „Nacht der Lichter“ mit organisiert und beantwortet beim Zusammensein im Haus der evangelischen Kirche Fragen zum europäischen Jugendtreffen, das in diesem Jahr in Berlin stattfinden wird. In jedem Jahr organisiert die ökumenische Gemeinschaft von Taizé dieses Treffen vom 18. Dezember bis zum 1. Januar in einer Hauptstadt, zu dem zehntausende von Jugendlichen aus ganz Europa kommen. Die Teilnehmer wohnen in Gastfamilien und treffen sich täglich zu Taizé-Gebeten und Bibel-Gesprächsrunden.

(Text und Bilder: Hanna Sturm)

 

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