"Euregionaler Sonntag" vereint Gemeinden über Grenzen hinweg

Neu belebte Tradition bringt in Malmedy deutsche, niederländische und belgische Protestanten zusammen - Dreisprachiger Gottesdienst und gemeinsamer Nachmittag

"Ich glaube an Gott, den Vater...", "Ik geloof in God de Vater...", "Je crois en Dieu, le Père tout-puissant..."  Es ist ein feierlicher und emotionaler Moment, einer der Höhepunkte des "Euregionalen Sonntags", als in der Protestantischen Kirche in Malmedy alle Gläubigen gemeinsam und doch jeder in seiner Muttersprache das Glaubensbekenntnis sprechen. "Wir wissen, dass uns manches trennt, aber wir betonen das, was uns untrennlich verbindet - unseren christlichen Glauben", sagte Ortspfarrer Jürgen Baumgart, der diesjährige Gastgeber, später in seiner Predigt.

Tradition wird nun im Zwei-Jahres-Rhythmus fortgeführt

Den "Euregionalen Sonntag" oder "Dreiländertag" hatte es bereits 1992 bis 2002 jährlich gegeben, als Euregio-Pfarrer Helmut Aston sich der Pflege der Beziehungen zwischen den Protestanten in den Nachbarländern widmen konnte. Dass die danach abgerissene Tradition nun im Zwei-Jahres-Rhythmus fortgeführt werden soll, verdanken die Gemeinden der Initiative von Pfarrer Erik Schumacher aus der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal, der ehrenamtlich vom Evangelischen Kirchenkreis Aachen zum Synodalbeauftragten Euregio berufen ist. Gemeinsam mit den damaligen Akteuren organisierte er den neuen "Euregiosonntag" mit einem gemeinsamen Essen nach dem Gottesdienst und einer Präsentation der Gemeinden im Festsaal von Malmedy, sowie der Möglichkeit zur Stadtbesichtigung und einem abschließenden Chorkonzert.

Einander kennenlernen und von einander lernen

Im Gottesdienst, den die Pfarrer aller Länder ebenfalls dreisprachig gestalteten, übernahmen die Kantorei Aachen Süd-West, der Posaunenchor der Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal und die Kantorei der Kirchengemeinde Sittard den musikalischen Teil. Vor der Abschlussandacht am Nachmittag sang außerdem der Gospelchor Blankenheim aus der Ev. Kirchengemeinde Roggendorf. Trotz des sehr regnerischen Wetters war Organisator Erik Schumacher mit dem Verlauf des Tages sehr zufrieden: "Ich halte es für einen großen Erfolg, dass wir etwa 150 Menschen aus den Gemeinden hier versammelt haben, dass wir gemeinsam den Gottesdienst feiern und gemeinsam essen können. Hier kommt tatsächlich ein Dialog zustande, durch den wir uns kennenlernen und auch von einander lernen können", sagte er.

Weitere gemeinsame Veranstaltungen geplant

Wenn der "Euregionale Sonntag" nun wieder regelmäßig stattfindet, sind es zwei Daten, die die Veranstalter besonders im Blick haben: das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 und die Möglichkeit, dass Maastricht 2018 die "Kulturhauptstadt Europas" sein könnte. Pfarrer Schumacher: "Wir hoffen sehr, als Kirchen in der Euregio nun wieder über Grenzen hinweg Initiativen zu setzen, einen gemeinsamen Weg zu beschreiten und in diesen beiden Jahren auch gemeinsam große Veranstaltungen durchzuführen."

Link zur Protestantischen Kirchengemeinde Malmedy / St. Vith

Link zur Protestantse Kerk in Nederland