"Jetzt wächst Neues"

Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Schöpfung im Haus der Freien evangelischen Gemeinde - Die sieben christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften bemühen sich um eine engere Zusammenarbeit

Gesunde, nahrhafte, schmackhafte und auch exotische Früchte hatten die Vertreter von sieben Kirchen zum "Tag der Schöpfung" der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aachen mitgebracht. Denn sie alle seien "Früchte in Gottes Obstgarten", sagte Andrea Kett vom Bistum Aachen. "Und zusammen ergeben all diese Früchte einen gesunden, nahrhaften Obstsalat", fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu. So könne man sich auch das Zusammenspiel der Aachener Kirchen vorstellen.

Früchte als Symbol der Vielfältigkeit

Die in der Aachener ACK zusammengeschlossenen Kirchen feierten den "Tag der Schöpfung" in diesem Jahr zum zweiten Mal mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Dieser fand in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde in der Roermonder Straße statt. Als Titel der Veranstaltung hatte die Arbeitsgemeinschaft das Motto "Jetzt wächst Neues" gewählt, und dieser Ankündigung entsprechend äußerten die Vertreter der Kirchen auch während des Gottesdienstes immer wieder die Absicht, in Zukunft noch enger zusammenarbeiten zu wollen.

Denn obwohl sie sich teilweise stark unterscheiden, haben die christlichen Kirchen der ACK alle doch eines gemeinsam: Den christlichen Glauben. Dessen unterschiedliche Ausprägungen symbolisierten im Schöpfungsgottesdienst die verschiedenen Früchte. Die Kiwi zum Beispiel stand für die freie evangelische Kirche. Sie sei eine recht exotische Frucht, deren Äußeres nicht sehr attraktiv wirke, doch wenn man sie probiere, merke man erst, wie bekömmlich sie eigentlich sei. Die Weintrauben verkörperten die Vineyard-Gemeinde aus Aachen-Nord, deren Name wohl kaum eine andere Frucht zugelassen hätte ("Vineyard" ist das englische Wort für "Weinberg/Weingarten"). Als Vertreterin der Vineyard-Gemeinde führte Birgit Schindler, die auch Vorsitzende der Aachener ACK, durch den Abend. Pfarrer Hans Christian Johnsen hatte stellvertretend für die evangelische Kirchengemeinde einen Apfel mitgebracht, in Anknüpfung an das Wort von Martin Luther:  "Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."

Tag der Schöpfung - Einsatz für einen nachhaltigen Lebensstil

Bundesweit war der Ökumenische Tag der Schöpfung im Jahr 2010 beim zweiten Ökumenischen Kirchentag in München eingeführt worden. Er findet nun jährlich im Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober statt. Ziel ist es, zum Gebet für den Schutz der Schöpfung und zum Einsatz für einen nachhaltigeren Lebensstil anzuregen. Dass man sich für einen bewussteren, nachhaltigeren Umgang mit Gottes Schöpfung einsetzen müsse, wurde auch während des Gottesdienstes in Aachen deutlich: So erhielt jeder Besucher eine Pflanzenzwiebel, die er in seinen Garten pflanzen soll und so neues Leben entstehen lassen kann.

(Text und Bilder: Stephan Klumpp)