13 Jahre Kinder- und Jugendarbeit in Herzogenrath geprägt

Gemeinde verabschiedet Jugendreferentin Anette Felgenträger mit Familiengottesdienst - Neuanfang im Ruhrgebiet

Zur Verabschiedung von Jugendreferentin Anette Felgenträger sind am Sonntag viele Gemeindemitglieder, Weggefährten und Freunde in das Lukas-Gemeindezentrum in Herzogenrath-Kohlscheid gekommen. Nach 13 Jahren, in denen Felgenträger die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort prägte, zieht es sie nun ins Ruhrgebiet. Ihr Ehemann Stefan wurde beruflich dorthin versetzt. Da solch ein Abschied bekanntlich schwerfällt, hatte die Gemeinde dafür den Rahmen eines Familiengottesdienstes gewählt: So sollte Wehmut nicht so leicht aufkommen.

"Arbeit hat Früchte getragen und Spuren hinterlassen"

Pastor Joachim Wehrenbrecht feierte den Gottesdienst unter dem Motto "Du stellst meine Füße auf weiten Raum". Er wünschte Anette Felgenträger"Freude, Mut und Gelassenheit" für ihren Neuanfang und die damit verbundenen Aufgaben. "Ihre Arbeit hat viele Früchte getragen und Spuren hinterlassen", sagte er. Anette Felgenträger wurde 1967 in Helmstedt geboren. Sie hat Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt mit dem Abschluss Diplom-Religionspädagogik studiert. Seit 2000 war sie Jugendreferentin in der Kirchengemeinde Herzogenrath im Evangelischen Kirchenkreis Aachen. Zuvor arbeitete sie sieben Jahre lang als Diakonin für Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis Northeim.

Zahlreiche Projekte mitgestaltet

In Kohlscheid hat Felgenträger die Familiengottesdienste, die Konfirmanden-, Kinder- und Jugendfreizeiten, die Kinderbibeltage in Straß, die KinderKirche, Teeniekirche und Jugendgottesdienste, Gemeindefeste und viele Projekte mehr mitgestaltet. Unterstützt von vielen ehrenamtlich Tätigen hatte sie die Sommerferienspiele und die Theateraufführungen mit Kindern ins Leben gerufen. "Anette Felgenträger hat unsere Gemeinde auch in vielen kommunalen und regionalen Gremien vertreten und zusammen mit ihren Kollegen Projekte für die sieben Nordkreisgemeinden initiiert und durchgeführt", sagte Pfarrer Martin Dielmann, Vorsitzender des Presbyteriums.

Ermutigung, neuen Raum zu erkunden

Die anwesenden Mitglieder des Presbyteriums verabschiedeten sich von Felgenträger. Ein Puppenspiel mit "Wiebke und Wiedehopf" sowie ein von Gebärdensprache untermaltes Lied bereicherten diesen besonderen Familiengottesdienst. In seiner Predigt ging Wehrenbrecht auf den Roman "Raum" der irischen Schriftstellerin Emma Donoghue aus dem Jahr 2010 ein. Die Geschichte wird aus der Sicht und in der Sprache des fünfjährigen Jack erzählt: Er lebt mit seiner Mutter in einem zwölf Quadratmeter großen Raum und hat diesen noch nie verlassen. Die weite Welt da draußen, die entdeckt werden will, kennt er nicht. Pastor Wehrenbrecht: "Eben dazu wollen wir ermuntern, denn Gott schafft Weite, schaffst Raum."

Viele Gäste verabschieden sich persönlich

Im Namen der gesamten Gemeinde sprach der Pastor ein Dankeschön aus für Felgenträgers großes Engagement, ihre Ideen, Sorgfalt und Kreativität, Liebe zur Sache und die vielen guten Gespräche. Er wünschte ihr auf ihren neuen Wegen viel Erfolg. Beim anschließenden Empfang nutzen viele Gäste die Gelegenheit, um sich auch persönlich von Anette Felgentäger zu verabschieden.

(Text und Bilder: Nina Krüsmann)