Abschied "mit einem lachenden und einem weinenden Auge"

Pfarrer Reinhard Müller verlässt Kirchengemeinde Aachen-West nach acht Jahren - neue Pfarrstelle in Trier - Abschied aus einem "fruchtbaren, lebendigen Gemeindeleben"

"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" erlebte Reinhard Müller seinen Abschiedsgottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche in Aachen. Nach acht Jahren als Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Aachen-West verlässt Müller die Kaiserstadt in Richtung Trier. Dort wird er zum 1. August eine neue Pfarrstelle annehmen.

Abschied und Neuanfang für Pfarrer und Gemeinde

Die Paul-Gerhard-Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Gemeindeglieder wollten Pfarrer Müller bei seinem letzten Gottesdienst in Aachen verabschieden. Dieser Tag sei aber "nicht nur ein Abschied", betonte Superintendent Hans Peter Bruckhoff. Vielmehr sei es auch ein Neuanfang, sowohl für Pfarrer Müller, der sich nun einer neuen Aufgabe widmen werde, als auch für die Gemeinde. Denn Reinhard Müller habe in den acht Jahren viele Spuren in der Gemeinde hinterlassen, "als Pfarrer ebenso wie als Seelsorger, Ansprechpartner und Freund", sagte Bruckhoff. Dabei sei Müller stets engagiert und kreativ gewesen, auch als Mitglied diverser Ausschüsse und Versammlungen. Pfarrer Müller gab aber zu, dass er sich bei all den Verwaltungsaufgaben manches Mal gefragt habe, "ob die Gemeindearbeit nicht zu kurz kommt." Die Gäste in der Paul-Gerhardt-Kirche schüttelten bei dieser Frage jedoch einstimmig den Kopf.

Persönlicher Abschied ein "gutes Gefühl"

Die große Wertschätzung, die er genießt, wurde Pfarrer Müller besonders nach dem Gottesdienst deutlich. Bei der anschließenden Abschiedsfeier ließen es sich die meisten Gemeindeglieder nicht nehmen, ihm noch einmal persönlich "alles Gute" für seinen weiteren Weg zu wünschen, obwohl viele von ihnen sehr traurig über Müllers Weggang waren. "Das gibt einem natürlich ein gutes Gefühl", sagte Müller. Der Abschied falle ihm nicht leicht, er freue sich aber sehr, dass so viele Menschen in die Paul-Gerhardt-Kirche gekommen sein, um persönlich von ihm Abschied zu nehmen. Gleichzeitig blicke er aber auch mit Freude auf die vor ihm liegende neue Aufgabe, sagte Müller.

Umzug in die alte Heimat

Der Abschied aus Aachen hat für Pfarrer Müller private Gründe. Durch seinen Umzug nach Trier wird er zukünftig wieder in seiner Heimat arbeiten. Trotzdem werde ihm die Aachener Gemeinde fehlen, schließlich habe er in den acht Jahren "viele liebe Menschen kennen und schätzen gelernt." So werde er Aachen auch in Erinnerung bewahren als einen Ort, "an dem ein lebendiges, fruchtbares Gemeindeleben stattfindet."

(Text & Bilder: Stephan Klumpp)