Jazz-Gitarrist, Japan-Fan und Theologe

David Wiesner ist seit August erster hauptamtlicher Mitarbeiter der Jungen Kirche Aachen – Jugendliche sollen Glauben in der eigenen Kultur leben können – Neuer „Bistro-Treff“ immer freitags

Mit seinen 27 Jahren gehört David Wiesner noch fast selbst zur Zielgruppe der Jungen Kirche. Sicher keine schlechte Voraussetzung für die Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ab September verstärkt Angebote in der Aachener Dreifaltigkeitskirche wahrnehmen sollen. Die halbe Stelle, die Wiesner nun bei der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen angetreten hat, ist zunächst auf ein Jahr angelegt. Ein Jahr, in dem das Projekt „Junge Kirche Aachen“ in der Dreifaltigkeitskirche ausprobieren kann, welche Art von Veranstaltungen und Gottesdiensten, Partys und Kultur, Treffs und Workshops dort funktioniert und junge Leute anspricht.

Konfessionswechsel aus Überzeugung

„Die Idee ist, dass Jugendliche ihre eigene Kirche gestalten können und sich selbst ein kirchliches Angebot schaffen können, das ihrer sonstigen Lebenswelt entspricht“, sagt Wiesner. „Die Jugendlichen sollen in der Jungen Kirche ihren Glauben in ihrer eigenen Kultur leben können.“ David Wiesner hat seinen Bachelor in Evangelischer Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg gemacht. Bevor er vier Jahre lang dort studierte, absolvierte er drei Jahre lang eine Ausbildung als Jazz-Gitarrist. Heute macht er Post-Hardcore in der Marburger Band „Surprise Surprise“ (https://www.facebook.com/surprisecore/app_178091127385 ). Seit etwas mehr als einem Jahr ist er mit seiner Frau Anne verheiratet, die ebenfalls in Marburg studierte. Er sei zwar katholisch getauft und erzogen worden, habe aber später gemerkt, dass er sich in weiten Teilen mehr im evangelischen Glauben wiederfindet, erzählt er. „Jetzt bin ich evangelisch, und da kann ich voll hinterstehen!“

Theaterstück bei Nacht der offenen Kirchen

Mit seiner Frau ist David Wiesner in diesem Sommer nach Aachen gezogen, um beim Projekt Junge Kirche anzufangen. Für den Anfang wolle er in den Mitarbeiterkreis der Jungen Kirche hineinfinden und mit vielen Jugendlichen in Kontakt kommen, sagt er. Bisher ist das Projekt ausschließlich von Ehrenamtlichen geleitet worden. Diese soll er nun als erster hauptamtlicher Mitarbeiter unterstützen. Ab Freitag, 6. September, um 17 Uhr startet die Junge Kirche mit einem neuen „Bistro-Treff“, bei dem es immer freitags kleine Live-Auftritte, einen Filmclub, Solidaritätsessen, Anstöße zum Denken und Reden sowie viele andere Angebote geben soll. Bei der Nacht der offenen Kirchen am Freitag, 11. Oktober, ist auch die Junge Kirche dabei: mit einer Aufführung der Theatergruppe des Einhard-Gymnasiums, die das satirisch-kritische Schattentheaterstück „Is(s) was?“ spielt.

Neue Heimat in Aachen

In seiner neuen Heimat Aachen will Wiesner hauptsächlich mit dem Fahrrad mobil sein. "Es gefällt mir bisher sehr gut hier, und wir sind natürlich noch dabei, alles erst mal zu entdecken", sagt er. Langfristig, so erzählt Wiesner, könne er sich seine spätere Zukunft auch im Ausland vorstellen. „Ich interessiere mich für Japan seit ich ein Kind war, und meine Frau hat dort ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht“, sagt er. „Wir könnten uns gut vorstellen, irgendwann einmal als Missionare nach Japan zu gehen.“

 

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