2500 Aachener Schüler wollen "Miteinander laufen - füreinander einstehen"

Zwölfter Aachener Friedenslauf quer durch die Innenstadt - Runden laufen und Spenden sammeln - "Gelebte Inklusion"

Bereits vor dem Startschuss am Elisenbrunnen liefen viele Jugendliche auf der Stelle oder machten Dehnübungen. Denn ihr Ehrgeiz und ihre Motivation, möglichst viele Runden durch die Aachener Innenstadt zu laufen, waren groß. Schließlich gab es für jede gelaufene Runde Geld von den Sponsoren, das verschiedenen Hilfsprojekten zu Gute kam. "Miteinander laufen - füreinander einstehen" - Das war das Motto des zwölften Aachener Friedenslauf, an dem rund 2500 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 26 Schulen teilnahmen.

Friedenslauf ist "gelebte Inklusion"

Im Mittelpunkt des Friedenslaufs stand der Begriff "Inklusion". Die teilnehmenden Schulen waren ein Querschnitt durch alle Schulformen: Sieben Grundschulen, zwei Hauptschulen, drei Realschulen, sechs Gymnasien, sechs Förderschulen, eine Gesamtschule und ein Berufskolleg waren vertreten. Und so liefen alle Schulformen gemeinsam ihre Runden, und auch Rollstuhlfahrer fuhren für den Frieden mit. Projektleiterin Karen Siebert von Pax Christi betonte, der Friedenslauf sei "gelebte Inklusion".

"Ein internationales Zeichen für den Frieden"

Der Aachener Friedenslauf erhält Unterstützung von einer Reihe von Schirmherren. Einer von ihnen ist Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen. Er lobte die vorbildliche Einstellung der jungen Läuferinnen und Läufer, die mit ihren gesammelten Runden "ein internationales Zeichen für den Frieden" setzen. Zusammen mit seinem katholischen Kollegen, Domkapitular Pfarrer Franz-Josef Radler, zählte Bruckhoff den Countdown für den Start des dritten Laufes runter. Ein weiterer prominenter Schirmherr des Aachener Friedenslaufes ist Oberbürgermeister Marcel Philipp, der vor dem Lauf versprach, in den nächsten Jahren auch selber einmal mit an den Start zu gehen.

Spenden für jede absolvierte Runde

Das Engagement der Aachener Schüler zahlt sich aus. Für jede absolvierte, rund 800 Meter lange Runde durch die Aachener Innenstadt erhalten die Läufer Geld von ihren Sponsoren. Auf diese Weise konnten in den letzten Jahren stets rund 27.000 Euro Spenden eingenommen werden. "Dieses Jahr dürften wir die 30.000-Euro-Marke überschritten haben", freute sich Christoph Bongard vom Forum Ziviler Friedensdienst (ZFD). Das ZFD verwendet die eingenommenen Spenden unter anderem für Projekte des zivilen Friedensdienstes im ehemaligen Jugoslawien. Neben dem ZFD erhält auch das Netzwerk Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus sowie "pax Christi" im Bistum Aachen einen Teil der Spendengelder.

Abwechslungs- und lehrreiches Begleitprogramm

Das Thema Frieden wurde bereits im Vorfeld von den Schülerinnen und Schülern aufgearbeitet. Die Veranstalter organisierten ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, bei dem die Kinder und Jugendlichen Judo-Kurse besuchten, einen "Coolness-Workshop" absolvierten, sich pantomimisch mit Gewalt auseinandersetzten und Zeitzeugen aus der NS-Zeit und dem Bosnienkrieg hörten. Bevor der Friedenslauf startete, führten Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas-Gymnasiums sowie der Grundschule Passstraße einen Tanz auf, natürlich ganz im Zeichen des Friedens.

(Text und Bilder: Stephan Klumpp)